2011-12-09 13:10:45

Vatikan/Italien: Vatikan entrichtet „normale Abgaben“


Im Streit um die Besteuerung von Kirchenbesitz hat der Vatikan klargestellt, dass er für seine Immobilien in Italien normale Abgaben entrichtet. Nach den Lateran-Verträgen von 1929 seien nur wenige exterritoriale Gebäude in der Stadt Rom von Steuern befreit. Das schreibt Giuseppe Dalla Torre, Präsident des Tribunals der Vatikanstadt, in der italienischen Tageszeitung „Corriere della sera“ vom Freitag. In diesen Gebäuden seien meist Kurienbehörden untergebracht. Die übrigen Vatikan-eigenen Gebäude auf italienischem Territorium würden normal besteuert, so Torre. Nicht von ungefähr gehörten Vatikaneinrichtungen wie die Güterverwaltung APSA oder die „Propaganda Fide“ zu den größten Beitragszahlern der Stadt Rom, betonte der Jurist.

Über die Befreiung der Kirche von der Immobiliensteuer wird in Italien seit Tagen diskutiert. Hintergrund ist der Sparkurs der Regierung. Die Kirche solle nur Grundsteuer zahlen, wenn es sich um wirtschaftliche Institutionen handelt. Das meint der Gründer der römischen Basisgemeinde Sant’Egidio, Andrea Riccardi. Er ist seit kurzem Minister für Integration der neuen italienischen Regierung. Riccardi empfiehlt der Kirche, intern nachzuforschen, ob entsprechende Tätigkeiten vorhanden seien. Für religiöse und kulturelle Aktivitäten sollen laut des neuen Ministers keine Steuer erhoben werden. Bei wirtschaftlichen Aktivitäten sollen unter anderem die Kommunen die Steuerabgaben kirchlicher Organisationen überwachen. Dabei müsse jeder Fall einzeln herausgearbeitet und beurteilt werden.

(ansa/kipa 09.12.2011 sl/pr)







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