2011-12-08 12:38:05

Unendliche Weiten: Kepler 22-b, ein Planet fast wie die Erde?


RealAudioMP3 Er ist etwa 600 Lichtjahre von der Erde entfernt und hat einen nicht sehr romantischen Namen: Kepler 22-b. Ein Planet, von dem die NASA zu Beginn der Woche bestätigt hat, dass er möglicherweise Leben erhalten könnte, auch wenn man sich noch nicht sicher sei, ob er aus Gas, Fels oder Flüssigkeit bestehe. Radio Vatikan hat bei der vatikanischen Sternwarte nachgefragt, was es mit diesem Planeten auf sich hat.

„Wir wissen, wie weit entfernt der Stern vom Planeten ist, wir kennen die Masse des Sterns, der etwa der unserer Sonne entspricht, und wir kennen die Zeit eines Umlaufs, etwa 300 Tage, was in etwa einem Erdenjahr entspricht. Durch die Beobachtung können wir auch abschätzen, wie groß der Planet ist, er hat einen Radius etwa doppelt so groß wie der der Erde. Wir haben also einen Stern wie die Sonne, einen Planeten etwa in der Größe der Erde, in einer Umlaufbahn, die etwa die der Erde ist“, berichtet der Jesuit Guy Consolmagno, Astrophysiker an der Sternwarte. „Das alles erzählt uns, dass dieser Planet genau die richtigen Bedingungen hätte. Die richtige Menge Wärme, die richtige Menge Sonnenlicht, um Leben zu ermöglichen. Es ist der Planet, der die Kategorien erfüllt, nach denen wir suchen.“

Die NASA habe diesen Planeten als erstes bekannt gegeben, weil er nur drei Tage nach Anschalten des Keppler-Teleskops beobachtet worden sei. Man brauche drei verschiedene Beobachtungen, um sicher zu sein, dass es nicht nur ein Flackern sei, so Consolmagno.

„Wir sind immer davon ausgegangen, dass es diese Planeten gibt. Es wäre ziemlich erschreckend gewesen, wenn wir keinen gefunden hätten. Es ist beruhigend, dass wir jetzt einen haben. Das bedeutet, dass wir in unserem Verständnis von Sternen und Planeten nicht völlig daneben liegen“.

Auch wenn die Menschen noch nicht ansatzweise so weit sein, ans Reisen zu den Sternen denken zu können, so habe die Arbeit der Astronomen in keiner Weise nachgelassen, so Consolmagno. Auch wenn die staatlichen Ausgaben für die Forschung vor allem für bemannte Flüge zurückgegangen sei: Der Traum sei immer noch da, so stark wie immer.

„Regierungen haben die Tendenz, sehr pragmatisch zu sein. Astronomie ist ganz und gar nicht pragmatisch. Sie macht dich weder reich noch mächtig. Aber sie macht uns immer menschlicher. Davon zu träumen, was da oben in den Sternen ist, und davon, wie es wäre, dorthin zu reisen. Und natürlich: Wie wir aussehen, aus deren Perspektive.“

(rv 08.12.2011 ord)







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