El Salvador: Auslieferung der Jesuitenmörder gefordert
Zwei Menschenrechtsorganisationen haben die Regierung von El Salvador aufgefordert,
dem Auslieferungsantrag eines spanischen Gerichts im Fall der 1989 ermordeten Jesuiten
stattzugeben. Das Institut für Menschenrechte der Universität „Centroamerica“ und
das Zentrum für Gerechtigkeit und Internationales Recht „Cejil“ appellierten laut
der Tageszeitung „El Mundo“ an die Regierung des mittelamerikanischen Landes, ihre
internationalen Verpflichtungen in Menschenrechtsfragen zu erfüllen und der Auslieferung
der 13 ehemaligen Militärs zuzustimmen. Da ein Teil der Opfer aus Spanien stammte,
ist die spanische Justiz an einer Aufarbeitung der Gewalttat von 1989 interessiert.
In El Salvador waren die Ermittlungen bereits vor Jahren im Zuge einer Amnestie für
die Zeit des Bürgerkrieges von 1980 bis 1991 eingestellt worden. Die katholische Kirche
in El Salvador hatte jüngst erklärt, sie vertraue auf eine souveräne und unabhängige
Entscheidung der Justiz des Landes und werde jede Entscheidung akzeptieren. Am 16.
November 1989 hatten Angehörige einer Armeeeinheit auf einem Universitätsgelände sechs
Jesuiten sowie eine Hausangestellte und deren Tochter erschossen. Fünf der Opfer waren
Spanier, darunter Universitätsrektor Ignacio Ellacuria und dessen Stellvertreter Ignacio
Martin-Baro.