Der Caritas-Verband fordert das Ende der sogenannten Kettenduldungen. Das sagte der
Präsident der Caritas, Peter Neher, mit Blick auf die an diesem Donnerstag beginnende
Konferenz der deutschen Innenminister in Wiesbaden. „Menschen, die schon seit vielen
Jahren nur geduldet in Deutschland leben, brauchen eine Perspektive“, so Neher. Bereits
seit vielen Jahren lebe eine erhebliche Zahl von Menschen konstant mit einer Duldung
in Deutschland. Seit 2006 gibt es dazu Gespräche auf politischer Ebene, aber keine
Lösungen. Duldung erhalten Menschen, die keine Aufenthaltsgenehmigung bekommen. Der
rechtliche Status bedeutet eine „Aussetzung der Abschiebung“, er ist befristet und
kann immer wieder verlängert werden, teilweise über Jahre. In diesem Fall spricht
man von „Kettenduldung“. Auch aktuell lebten wieder über 50.000 Menschen seit mehr
als sechs Jahren geduldet in Deutschland, so die Caritas in ihrer Pressemitteilung.
Ebenso schwierig sei die Situation für Menschen mit einem sogenannten Aufenthalt auf
Probe. Für rund 14.000 Menschen liefe zum Ende des Jahres ihr vorläufiges Bleiberecht
aus. Sie erhielten nur dann eine Verlängerung ihres Aufenthaltsrechts, wenn sie nachweisen
könnten, dass sie den Lebensunterhalt ihrer Familie selbständig sichern können. Viele
lebten seit über zehn Jahren, manche wesentlich länger, in Deutschland.