2011-12-06 13:26:09

China: Nicht nur Negatives


RealAudioMP3 Die Ernennungen von Bischöfen durch die chinesische Regierung ist ein „Akt des Machtkampfes“. Das sagt im Gespräch mit Radio Vatikan der Generalobere der Auslandsmissionen in Paris, Pater Georges Colomb. In jüngster Zeit sind wieder Bischöfe ohne die Zustimmung Rom eingesetzt worden. Das bedeute aber nicht, dass die katholische Kirche in China nur unter schweren Umständen lebt. Es gebe zahlreiche Konversionen, die auch ein lebendiges Glaubensleben beweisen, so der französische China-Fachmann.

„Denn nicht alles ist negativ. Man muss aufpassen, dass man nicht jedes Mal einfach nur die Probleme der Gläubigen in China anspricht. Es gibt große Schwierigkeiten – und die müssen wir angehen – aber China ist ein großes Land. Besonders die Frauen haben in der Vergangenheit sehr viel für das kirchliche Leben beigetragen.“

Die Lage der Christen in China werde mehr von dem sozialen Wandel als von politischen Einflüssen beeinflusst, so Pater Colom. Die chinesische Gesellschaft habe sich in den letzten Jahren zu rasch geändert. Dies habe auch die Lage der Katholiken in dem Land betroffen, sagt Pater Colomb, der acht Jahre lang in der Volksrepublik gelebt hat.

„Wenn man wie eben in China die Marktwirtschaft einführt, steht das eindeutig im Gegensatz zur sozialistischen Ideologie. Doch die Regierung darf sich nicht schwach oder unklar zeigen. Deshalb sagen sie, dass es eine chinesische Variante der Marktwirtschaft sei. Das ist ein Witz. Um das besser zu kaschieren, versucht das Regime auf andere Bereiche wie beispielsweise die Religion noch mehr Einfluss zu nehmen. Dann kann die Regierung sagen, sie seien so gute Kommunisten, weil sie die Kirche kontrolliere.“

(rv 06.12.2011 mg)







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