Wie macht man eine christliche Ehe und Familie wieder zu einem Modell in unserer westlichen
Welt? Ganz einfach: durch Modellfamilien. Christliche „Beispielfamilien“ sollen auch
künftig weltweit zur Neuevangelisierung beitragen. Das sagt Norbert Martin, der letzte
Woche im Vatikan an der Vollversammlung des Päpstlichen Familienrates teilgenommen
hat. Das Modell habe schon bei der Gründung des Päpstlichen Familienrates vor 30 Jahren
eine wichtige Rolle gespielt, so Norbert Martin. Schon damals sei es um die Frage
gegangen, „wie man heute auch noch katholische Ehe und Familie leben kann“. Mittlerweile
gebe es vor allem in den geistlichen Bewegungen viele Familien, die versuchten, die
Ehelehre im Sinne des apostolischen Schreibens „Familiaris Consortio“ ganz praktisch
im Leben umzusetzen, so Martin im Münchner Kirchenradio.
Bei der Vollversammlung
des Päpstlichen Rates für die Familie in dieser Woche in Rom habe sich allerdings
auch gezeigt, dass es weltweit große kulturelle Unterschiede mit Blick auf die christliche
Ehe gebe. In Asien könnten zum Beispiel die grundlegenden Werte der christlichen Familie
wesentlich einfacher vermittelt werden, „weil die Annahme christlicher Werte dort
auf einen kulturellen Hintergrund trifft, der weitgehend noch unangetastet von den
modernen Auflösungserscheinungen ist“.
Norbert Martin ist zusammen mit seiner
Frau Renate Gründungsmitglied des Päpstlichen Familienrats. Das Ehepaar leitete bis
2009 den Familienbund der katholischen Schönstatt-Bewegung in Deutschland. Papst Johannes
Paul II. hat den Familienrat 1981 errichtet. „Familiaris Consortio“ stammt aus seiner
Feder und gilt als Gründungsurkunde der Einrichtung. Der Familienrat ist auch für
die Vorbereitung und Durchführung des Weltfamilientreffens zuständig, das nächstes
Jahr Anfang Juni in Mailand stattfindet. (münchner kirchenradio 05.12.2011 sk)