2011-12-04 13:44:03

„Den Christen dabei helfen, im Nahen Osten zu bleiben“


Der Vatikanverantwortliche für das Gespräch mit dem Islam „kann verstehen, dass die Christen im Nahen Osten nicht gerade begeistert sind vom interreligiösen Dialog“. Das sagte Kardinal Jean-Louis Tauran an diesem Wochenende in Rom. Oft fühlten sich die Christen in den mehrheitlich islamischen Ländern „als Bürger zweiter Klasse“; das führe sie in die Versuchung, sich von ihrer Umgebung abzuschotten. Aber im Grunde genommen müßten ihnen die Anliegen des arabischen Frühlings zugute kommen, so Tauran. „Diese jungen Leute in einigen Maghreb-Staaten, die gebildet sind und die Diktatur nicht mehr ertragen, sind eher aufsässig als revolutionär. Sie sind auf der Suche nach Würde und Freiheit.“ Auch wenn es in vielen arabischen Ländern Fundamentalismus gebe, „spielt die Präsenz von Christen eine positive Rolle, weil sie eine Art Katalysator für das Zusammenleben der verschiedenen Komponenten dieser Gesellschaft bildet“. Um den Christen in Nahost zu helfen, sollte man „dazu beitragen, dass sie in ihrer Heimat bleiben können“, „sie besuchen, ihre Einrichtungen unterstützen und alles für eine schnelle Friedenslösung in der Region tun“. Aber auch der interreligiöse Dialog sei letztlich eine Hilfe für sie, „denn er wendet sich gegen Fremdenhass und Hass-Ideologien“. Kardinal Tauran leitet den Päpstlichen Rat für den Dialog der Religionen.

(rv 04.12.2011 sk)








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