Papst an Orthodoxe: Neuevangelisierung ist gemeinsames Anliegen
Die Wiederbelebung des christlichen Glaubens in säkularisierten Ländern muss nach
Worten von Papst Benedikt XVI. ein gemeinsames Anliegen von katholischen und orthodoxen
Christen sein. Die Überzeugungskraft der Botschaft Jesu hänge maßgeblich von der Einheit
der Christen ab, heißt es in der traditionellen Botschaft des Papstes zum Andreasfest
an den Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomaios I. In dem Schreiben,
das der päpstliche Ökumene-Minister, Kurienkardinal Kurt Koch, dem Patriarchen am
Mittwoch in Istanbul überreichte, überbrachte der Papst dem Ehrenoberhaupt der orthodoxen
Christenheit Grüße und Glückwünsche zum Patronatsfest.
Gleiche Herausforderungen
Das
gegenwärtige kulturelle, wirtschaftliche und politische Umfeld stelle Katholiken und
Orthodoxe vor „exakt die gleiche Herausforderung“, hebt Benedikt XVI. hervor. In den
„zahlreichen“ einst christlich geprägten und heute weitgehend säkularisierten Regionen
der Welt sei eine Verkündigung der Botschaft Jesu auf neuen Wegen besonders dringend.
Die Verdrängung der Religion habe den Menschen seiner „tiefsten Dimension“ beraubt.
Zugleich würdigte Benedikt XVI. die gemeinsamen Bemühungen um den interreligiösen
Dialog. Er verwies auf das Weltfriedenstreffen im italienischen Assisi Ende Oktober,
an dem auch Bartholomaios I. teilgenommen hatte. Gemeinsam mit ihm habe er die „aufrichtige
Freundschaft“ und die „wahrhafte Brüderlichkeit“ zwischen den Religionen stärken können,
so der Papst.