2011-11-30 15:20:02

Bischof Ackermann lobt Runden Tisch – „Thema nicht erledigt“


RealAudioMP3 Die katholische Kirche hat eine positive Bilanz des Runden Tisches zum sexuellen Missbrauch gezogen. Der Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz für Fragen im Zusammenhang des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger im kirchlichen Bereich, Bischof Stephan Ackermann, nannte die Einsetzung des Gremiums am Mittwoch in Bonn ein „deutliches Signal“. Dadurch sei klar geworden, dass das Thema „uns alle angeht, die ganze Gesellschaft, viele Institutionen – darunter natürlich auch die katholische Kirche - aber auch die Familien“.

Keineswegs erledigt
Mit dem Abschlussbericht, der an diesem Mittwoch vorgelegt wird, sei das Thema sexueller Missbrauch keineswegs erledigt, betonte Ackermann. Der Trierer Bischof lobte, die Vertreter der katholischen Kirche seien in dem von der Bundesregierung einberufenen Gremium zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs „respektvoll“ behandelt worden. Zu vielen Fragen habe es einen breiten Konsens gegeben. Bei anderen Themen wie den Schmerzensgeldzahlungen hätte sich die Kirche indes eine „zügigere Meinungsbildung“ gewünscht. Deshalb habe sie schon 2010 ein eigenes Konzept zur materiellen Anerkennung des Unrechts, das den Opfern sexuellen Missbrauchs widerfahren sei, vorgelegt und umgesetzt. „Und vor allem haben wir die Rahmenordnung 'Prävention' erarbeitet. In diesem Feld muss künftig sicher der Schwerpunkt der Arbeit liegen“, so Ackermann.

Beratungsmöglichkeiten
Als besonders wichtig bezeichnete Ackermann die Forderung des Abschlussberichts, dass die Opfer niederschwellige und zeitnahe Beratungsmöglichkeiten fänden, die vor allem im ländlichen Raum ausgebaut werden müssten. Dies umfasse auch Paartherapien, da viele Missbrauchsopfer unter Beziehungsschwierigkeiten litten. Als eine weitere wichtige Forderung des Berichts nannte Ackermann, dass es sogenannte einheitliche Verfahrensstandards geben solle. Bisher sei die katholische Kirche die einzige Institution, die entsprechende Normen entwickelt habe.

(kna 30.11.2011 mg)







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