Albanien: Kommunistische Gefängnisse als Erinnerungsorte
Die albanische Kommission
„Justitia et Pax“ hat in Freising ein Projekt zur Rettung der vom Verfall bedrohten
Gefängnisse aus der Zeit der kommunistischen Herrschaft angekündigt. Weder die Regierung
noch die Gesellschaft Albaniens hätten bislang etwas dagegen unternommen, sagte Generalsekretär
Luigj Mila im Münchner Kirchenradio. Die Gefängnisse könnten zukünftig als Erinnerungsorte
dienen, wo die Bürger bei Veranstaltungen die Opfer treffen, die in den Kerkern der
Haftanstalten gelitten haben. Albanien könne nur dann „eine gute Zukunft haben, wenn
wir uns mit der Vergangenheit auseinandersetzen“, so Mila weiter.
Das katholische
Osteuropa-Hilfswerk Renovabis kündigte an, „Justitia et Pax“ in dem Anliegen zu unterstützen.
Luigj Mila hat vor kurzem die Renovabis-Geschäftsstelle auf dem Freisinger Domberg
besucht, um das Engagement der Ortskirche zur Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit
Albaniens vorzustellen. Die katholische Kirche hat besonders unter der Verfolgung
des Diktators Enver Hodscha gelitten, der einen Staat ohne Gott errichten wollte.
Hunderte Geistliche sind in den Arbeitslagern und Gefängnissen ermordet worden.