2011-11-29 17:59:21

Djivoh: „Africae munus ist an alle gerichtet“


RealAudioMP3 Die Botschaft aus dem postsynodalen Schreiben „Africae munus“ ist allgemeingültig. Was drin steht, ist auch für Nicht-Katholiken oder Nicht-Gläubigen in Afrika wichtig. Das sagt Monsignore Mellon Djivoh im Gespräch mit Radio Vatikan. Djivoh ist der einzige Afrikaner an der Glaubenskongregation. Er hat den jetzigen Papst noch als Kardinal und Chef kennen gelernt, und Djivoh kommt aus Benin.

„In der Tat ist unabhängig von der Religionszugehörigkeit die Hauptbotschaft von „Africae munus“ an alle Menschen guten Willens gerichtet. Es geht um Frieden, Versöhnung und Gerechtigkeit. Das sind Begriffe, die für ganz Afrika gelten und in der heutigen Zeit notwendig sind, um dem ganzen Kontinent eine gute Zukunft zu gewährleisten. Man kann durchaus sagen, dass „Africae munus“ eine soziale Botschaft hinterlässt.“

Diese Schrift werde somit konkrete Resultate für Afrika hervorbringen. Davon ist Monsignore Djivoh überzeugt.

„Zwar gibt es Leute, die sagen, dass die Situation in Benin nicht dieselbe ist, wie anderswo in Afrika. Denn im Gegensatz zum nahegelegenen Nigeria haben wir keine Probleme beispielsweise beim interreligiösen Dialog. Doch auch in jenen afrikanischen Ländern, in denen es keine oder sehr wenig Probleme gibt, muss man ständig für den Dialog und den Frieden einstehen und darüber wachen.“

Das postsynodale Schreiben sei deshalb eine Aufforderung an alle, jeden Tag etwas für den Frieden zu unternehmen. Jeder Afrikaner habe diese Pflicht, fügt Monsignore Djivoh hinzu.

„Wir müssen uns aber vorsichtig sein, dass wir nicht zum Synkretismus verfallen. Ich muss zugeben, dass wir gerade in Benin eine solche Tendenz haben. Das heißt, in vielen Orten Afrikas gibt es eine Haltung, religiöse Vor- und Einstellungen zu vermischen. Das geht nicht in Ordnung. Dagegen würde ich die Förderung der Familie unterstützen. Denn innerhalb der Familie können Werte vermittelt werden, die dann der gesamten Gesellschaft zugute kommen. Wichtig ist, dass diese Werte auch einen klaren Hintergrund haben.“

Es sei üblich, dass es in jeder afrikanischen Familie auch verschiedene Religionszugehörigkeiten gibt. Gemischt-religiöse Ehen seien an sich kein Problem, so Monsignore Djivoh.

„Doch man muss unterscheiden, was jeder Familienangehörige persönlich glaubt und was hingegen die religiöse Bindung der gesamten Familie betrifft. Diese Unterscheidung klappt in Benin einigermaßen gut. Ich habe schon oft erlebt, dass bei Priesterweihen die Eltern, die nicht Christen sind, die ersten sind, die an der Weihefeier teilnehmen möchten. Das beweist, dass Religionskriege hier nicht erwünscht sind.“

Und auch hier würde „Africae munus“ ein starkes Zeichen setzen, denn darin werde der Respekt als wichtiges Mittel zur Förderung des Friedens hervorgehoben.

„Wenn man ganz allgemein von Frieden in Afrika spricht, dann muss man sagen, dass es einzig und allein in den Händen der Afrikaner liegt, ob sie das wollen oder nicht. Wir leben nicht mehr in einer Zeit, in der ausländische Kräfte für innerafrikanische Kriege allein verantwortlich sind. Das bedeutet aber umgekehrt, dass wir alles dafür tun müssen, dass wir in brüderlichem Respekt miteinander leben. Das ist sicherlich nicht immer einfach, aber auf jeden Fall lebensnotwendig.“

(rv 29.11.2011 mg)







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