2011-11-22 12:58:21

D: Sportpfarrer fordert fairen Umgang mit Schiedsrichtern


RealAudioMP3 Der Sportbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz, Hans-Gerd Schütt, hat sich im Münchner Kirchenradio für eine faire Kritik an Schiedsrichtern ausgesprochen. Das Menschliche müsse gewahrt bleiben, so Schütt.

In letzter Zeit habe die Art und Weise der Auseinandersetzung mit Schiedsrichterentscheidungen an „Radikalität und auch an Unfairness zugenommen“, so Schütt Blick mit Blick auf den jüngsten Suizidversuch des Bundesliga-Schiedsrichters Babak Rafati. Das gelte nicht nur für die Bundesliga, sondern „vor allen Dingen für die unteren Spielklassen, die allerdings nicht so im Blickwinkel der Öffentlichkeit stehen“. Neben Appellen an die Fanszene müsse der der Deutsche Fußballverband auch die psychische Belastbarkeit der Schiedsrichter in Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen stärken.

Zwar eigneten sich die Unparteiischen während ihrer Laufbahn eine entsprechende psychische Stärke an, mit dem Druck von außen umzugehen. Meistens seien es aber dann noch andere Punkte, die das Fass der psychischen Belastbarkeit zum Überlaufen bringen. Es gebe kein Patentrezept, um hier „eine heile Welt zu schaffen“. Mit Suizidversuchen in Schiedsrichter- und Sportlerkreisen werde man auch künftig leben müssen, so Schütt weiter. Auch der Seelsorge seien in diesem Bereich Grenzen gesetzt. Es gebe zu wenig Seelsorger, um Schiedsrichter flächendeckend betreuen zu können.

Babak Rafati war am Samstag nicht zur Bundesligapartie zwischen dem 1. FC Köln und dem FSV Mainz 05 erschienen. Der 41-Jährige wurde knapp zwei Stunden vor dem Anpfiff des Spiels von seinen Assistenten schwer verletzt im Hotel aufgefunden. Die Gründe für den versuchten Selbstmord sind bislang nicht geklärt. Unterdessen ist eine Anti Babak Rafati Seite auf Facebook in die Kritik geraten. Der Auftritt hat gut 2.000 Unterstützer. Dort werden Rafatis Leistungen auf dem Platz zumeist mit Häme und Spott beurteilt. Die Seite wurde nach dem Bekanntwerden des Suizidversuchs nicht gelöscht.

(muenchner kirchenradio 22.11.2011 mg)







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