2011-11-20 14:35:28

Fazit: Es war ein riesiges Fest


RealAudioMP3 Was bleibt von dieser Afrikareise Papst Benedikts? Und welche Eindrücke nehmen die Menschen mit, die heute die Messe mit Benedikt XVI. und einer Menge afrikanischer Bischöfe im Stadion gesehen haben? Das fragten wir Gudrun Sailer, die für uns aus Cotonou berichtet.

„Dass es ein riesiges Fest war, durchwirkt aber auch von Momenten tiefer Stille und gemeinsamen Gebets. Die Leute haben sehr gut verstanden, was die Absicht der Papstes war, warum er zu ihnen gekommen ist, der Dreiklang Versöhnung – Gerechtigkeit – Frieden war auf den Lippen aller. Für mich als Europäerin war diese Messe es eine ganz eigenwillige Mischung aus traditionellen afrikanischen Klängen, importierten europäischen Klängen und Latein, das Papst Benedikt bei so großen Messen immer bei der Eucharistie benutzt, um den umfassenden Charakter der Weltkirche zu betonen. Aber es hat alles gut funktioniert mit der Verteilung der kleinen Heftchen, die Leute konnten alle mitbeten, und das haben sie getan, niemand fand es merkwürdig, Latein zu beten, in einem Land, das ein Dutzend Sprachen kennt.“

Was sind aus afrikanischer Sicht die Höhepunkte der Reise nach Benin?

„Zunächst die Tatsache, dass der Papst ausgerechnet nach Benin gekommen ist, in ein kleines, fast unbekanntes Land, unbekannt vielleicht deshalb, weil es erstens keine Kriege und zweitens keine Bodenschätze gibt. Und dieses Land hat sich Papst Benedikt ausgesucht, um seine Botschaft an den afrikanischen Kontinent zu übergeben. Die Leute sind sehr stolz gewesen, stolz auch auf die Freundschaft, die den Papst mit ihrem großen Landsmann Kardinal Gantin verbindet. Und der geheime Höhepunkt der Reise war möglicherweise für die Afrikaner die Begegnung mit den Kindern in der Pfarrei Santa Rita von Cotonou. Die Kinder hatten eine Herzlichkeit, Eindruck gemacht hat besonders auch das kleine Mädchen, das eine ziemlich lange Rede an den Papst gehalten hat, ohne sich auch nur einmal zu verhaspeln. So gelöst hat man Benedikt XVI. an den anderen Stationen der Reise nicht gesehen.“

Was nehmen der Papst und die Gläubigen aus Afrika nach diesem Besuch in Benin mit?

„Herzliche Erinnerungen und viel Arbeit. Denn jetzt geht es darum, die postsynodale Exhortation umzusetzen. Die Arbeit fängt aber bei jedem einzelnen Christen an. Daran hat der Papst bei der Messe erinnert. Das Evangelium von diesem Sonntag war da ja sehr passend für die Botschaft von Versöhnung, Gerechtigkeit und Frieden, die der Papst heute an Afrika ausgesendet hat. Jesus nimmt die Gestalt all derer annimmt, die Hunger leiden, fremd, nackt krank oder gefangen sind. Es war praktisch die Ergänzung zu der Rede am Samstagvormittag, in der der Papst den afrikanischen Regierenden ins Gewissen geredet hat. Heute hat er die afrikanischen Christen daran erinnert, dass es nicht nur auf das Verhalten der großen Politik ankommt, sondern auf jeden einzelnen. Versöhnung und Gerechtigkeit fangen im Herzen eines jeden an, nämlich mit Taten der Barmherzigkeit, die Maß nehmen an Jesus Christus. Und das nehmen als Botschaft alle mit, die diese Messe mit dem Papst in Benin miterleben durften.“

(rv 20.11.2011 gs)







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