Von Benin aus behandelt der Generaldirektor von Radio Vatikan, Pater Federico Lombardi,
in seinem Editorial das alles durchziehende Thema dieser Papstereise:
Der
Papst spricht von Afrika als einem „großen geistlichen Lungenflügel für eine Menschheit
in einer Glaubens- und Hoffnungskrise“. Ein Kontinent, der nicht nur reich an Ressourcen
und Bodenschätzen ist – was alle wissen, die davon profitieren wollen –, sondern auch
voller menschlichem und geistlichem Reichtum, der Liebe für das Leben, der Kreativität
und der Kultur. Das Hören des Evangeliums und die daraus folgende „Aufgabe Afrikas
für Christus“ – so der Titel des Postsynodalen Schreibens, das der Papst in diesen
Tagen in Benin präsentiert – kann also nicht nur die Völker des Kontinents aus ihren
Schwierigkeiten aufrichten, sondern sie zu Akteuren auf dem Weg des neuen Millenniums
machen.
Das Band, das die Ansprachen des Papstes verbindet und das sich durch
das Schreiben zieht, ist das der Hoffnung. Dies ist das Schlüsselwort, das immer wieder
bei verschiedenen Etappen der Reise hervortritt und auf den Aufbau von Versöhnung,
Gerechtigkeit und Frieden verweist. Das Wort des Papstes ruft mit Kraft den Verantwortlichen
zu: „Nehmt euren Völkern nicht die Hoffnung!“ Gleichzeitig spornt er an zu Weisheit,
zu Verantwortung, zu einem guten Regieren.
Die katholische Kirche nimmt jeden
Tag am Leben der Menschen teil, sie kümmert sich ganz konkret um die Gesundheit der
Menschen, um ihre Erziehung und Bildung, sie fördert das menschliche und das kulturelle
Wachsen und ermutigt dazu, frei am sozialen und politischen Leben teilzunehmen. Die
Hoffnung, von der die Kirche spricht, beseelt die irdischen Aufgaben und adelt sie,
sie öffnet ihnen den geistlichen Horizont auf das Ewige. Wer liebt den afrikanischen
Kontinent so sehr, um heute den Mut zu haben, ihn einen „Kontinent der Hoffnung“ zu
nennen? Die katholische Kirche, die belebt ist vom Schöpfergeist Gottes und die sich
wirklich als eine afrikanische Kirche fühlt, hat das Geschenk dieser Liebe und dieses
Mutes.