Papst in Benin eingetroffen - „Heikler Übergang von Tradition zu Moderne“
Papst Benedikt XVI.
ist in Benin eingetroffen. Am Flughafen von Cotonou wurde er von Präsident Thomas
Yayi Boni willkommen geheißen. In seiner ersten Ansprache erinnerte der Papst an den
Beginn der Evangelisierung in Benin vor 150 Jahren. Das Land solle dem Stammesdenken
widerstehen und das Beste aus seinen Traditionen bewahren, darunter die Wertschätzung
der Familie. Es ist die 22. Auslandsreise Benedikts XVI. – und die zweite überhaupt,
die ihn nach Afrika führt. Er wird auf ihr das Schlussdokument einer Vatikan-Bischofssynode
zum Thema Afrika vorstellen. Auf dem Flughafen in Cotonou sagte der Papst:
„Benin
ist ein Ort alter und edler Traditionen. Ich grüße die Stammeshäuptlinge; ihr Beitrag
ist wichtig, um die Zukunft dieses Landes aufzubauen. Ich ermutige sie, mit ihrer
Weisheit und Intelligenz den heiklen Übergang des Landes von der Tradition zur Moderne
zu begleiten. Die Moderne braucht uns keine Angst zu machen, aber man kann sie auch
nicht auf das Vergessen der Vergangenheit aufbauen.“
Benedikt nannte einige
konkrete Gefahren, vor denen sich die Verantwortlichen Benins heute hüten sollten:
„Die
bedingungslose Unterwerfung unter die Gesetze des Marktes oder der Großfinanz, Nationalismus
und Stammesdenken, das Politisieren der Spannungen zwischen den Religionen, das Zusammenbrechen
der menschlichen, kulturellen, ethischen und religiösen Werte.“
Solche
Negativerscheinungen ließen sich derzeit „in Afrika und darüber hinaus“ beobachten.
Um sie zu vermeiden, brauche es „sichere Kriterien, die auf anerkannten Werten fussen“.
„Dazu gehören die Menschenwürde, die Wertschätzung der Familie und der
Respekt vor dem Leben. All diese Werte tragen zum Gemeinwohl bei, das die erste Priorität
und die Hauptsorge jedes Verantwortlichen zu sein hat.“
Die Kirche leiste
ihren Beitrag zur Gesellschaft:
„Sie will dem nahe sein, der bedürftig ist
oder der Gott sucht. Sie will zeigen, dass Gott nicht inexistent oder überflüssig
ist, wie einige behaupten, sondern dass er der Freund des Menschen ist.“