Mehr oder weniger
Europa – so wird in der Öffentlichkeit und unter Politikern zur Zeit über den Umgang
mit den Konsequenzen der Krise gestritten, der Brite David Cameron, Kanzlerin Angela
Merkel, der Franzose Nicolas Sarkozy: Alle haben sie verschiedene Vorstellungen davon,
wie es mit Europa weiter gehen soll. Die Debatte darf sich aber nicht nur auf die
Überwindung der Schuldenkrise konzentrieren, man muss auch eine Zukunftsdebatte darüber
führen, warum Europa eigentlich wichtig ist. Das sagt der Präsident des Zentralkomitees
der deutschen Katholiken, Alois Glück, im Vorfeld der Vollversammlung des ZdK.
„Wir
werden vor allen Dingen deutlich machen, dass Europa und die Europäische Union ein
Fundament aus Werten und Grundüberzeugungen hat. Wir erleben Europa und reden von
Europa nur noch als Binnenmarkt, als ökonomische Nützlichkeit. Es ist wichtig, dass
unsere europäischen Werte - wie beispielsweise die Menschenwürde, die Menschenrechte,
die Fragen der Gerechtigkeit und einer gerechten Wirtschaftsordnung in einer globalen
Welt, in die wir immer mehr eingebettet werden - von einem handlungsfähigen Europa
vertreten werden!“
Glück spricht im Interview mit dem Münchner Kirchenradio
von einem neuen Aufbruch für Europa. Es brauche jetzt eine öffentliche Debatte über
die Frage, welches Europa jetzt wichtig sei. Gerade als Christen sehe man sich da
in der Pflicht, so Glück:
„Es geht ja nicht nur darum, immer nur Probleme
zu reparieren, sondern ordnungspolitisch vorwärts zu gehen. Die katholische Kirche
muss sich eigentlich zwingend in diese europäischen Fragen stärker einbringen, als
das bisher der Fall ist.“
Weitere Themen der Vollversammlung des ZdK sind
der Dialogprozess und der Katholikentag 2014.