USA: Schon bald neues Ordinariat für übertrittswillige Anglikaner
Ab dem ersten Januar
2012 soll es in den USA eine offizielle Anlaufstelle für übertrittwillige Anglikaner
geben. Das Personalordinariat ist für Anglikaner gedacht, die in die volle Gemeinschaft
mit der katholischen Kirche eintreten wollen. Die Einrichtung einer solchen Struktur
kündigte jetzt Kardinal Donald Wuerl an. Der Erzbischof von Washington DC äußerte
sich auf der diesjährigen Sitzung der US-amerikanischen Bischöfe, die an diesem Mittwoch
in Baltimore zu Ende geht.
Eigentlich hatte sich der Vatikan die Einrichtung
eines solchen Personalordinariates schon für den Herbst diesen Jahres gewünscht. Auf
der Sitzung der US-Bischöfe wurde jetzt zum ersten Mal ein konkretes Datum benannt.
Um die 100 Priester und 2.000 Laien hatten in den USA zuletzt um Eintritt in die katholische
Kirche gebeten. Das berichtete die Nachrichtenagentur Zenit im Juni diesen Jahres.
Diese Zahl könnte inzwischen noch einmal angestiegen sein. Der Übertritt von Anglikanern
in die katholische Kirche wird vor allem in den USA mit Aufmerksamkeit verfolgt: Von
ihnen gehen im Land viele Reformen aus, die die anglikanische Weltgemeinschaft in
die Krise stürzen könnten. Das könne umso mehr zu einem Wechsel hin zur katholischen
Kirche bewegen, so der Eindruck einiger Beobachter.
Weitere Themen der Sitzung
der US-amerikanischen Bischofskonferenz waren die Gesundheitsreform und die Krise
der Familie, insbesondere was das Thema Heirat und Abtreibung betrifft. Nach einer
aktuellen Studie ist in den USA die Zahl der Unverheirateten in diesem Jahr erstmals
über die der Verheirateten gestiegen, 40 Prozent der Kinder werden außerhalb einer
Ehe geboren.
Zum ersten Mal teil nahm an der Sitzung der neue apostolische
Nuntius in Washington, Erzbischof Carlo Maria Viganò. Der Papst habe große Hoffnungen
in die Kirche der Vereinigten Staaten, sagte er gegenüber den in Baltimore versammelten
Kirchenvertretern: „Ich weiß, dass die Kirche einen einzigartigen Einfluss auf die
Bildung der amerikanischen Gesellschaft geleistet hat, vor allem im Bereich der missionarischen
Arbeit und in vielen karitativen und Bildungseinrichtungen, die dieses Land bereichert
haben. Trotz vieler Herausforderungen begegnen wir uns heute hier in einer modernen
Gesellschaft.“