Russland: Kyrill I. erinnert an „nationales Selbstbewusstsein“
Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. hat den vor 20 Jahren erfolgten Zusammenbruch
der Sowjetunion bedauert. Die Auflösung der UdSSR sei für ihn gleichbedeutend mit
dem „Sturz des historischen Russlands“, sagte der Moskauer Patriarch nach Angaben
der russischen Nachrichtenagentur Interfax. Verantwortlich für das Scheitern der Sowjetunion
seien ein Niedergang des Nationalstolzes und ein mangelhaftes Verständnisses dafür,
dass die historische Gemeinschaft von Völkern eine große Bedeutung für den materiellen
und geistigen Wohlstand habe. Kyrill I. rief die russische Gesellschaft zu mehr „nationalem
Selbstbewusstsein und Würde auf“, damit sich die Ereignisse von 1991 nicht wiederholten.
Ärger über die Regierung und falsche Ideologien dürften die Bürger nie mehr zur Zerstörung
der staatlichen Fundamente zwingen. Damals hätten die Menschen „auf das Regime gezielt,
aber das historische Russland getroffen“.
Am 17. Dezember 1991 hatte der damalige
sowjetische Staatspräsident Michail Gorbatschow und der Präsident der sowjetischen
Teilrepublik Russland, Boris Jelzin, die Auflösung der UdSSR zum 21. Dezember 1991
vereinbart. Zuvor hatten sich zahlreiche andere Sowjetrepubliken für unabhängig erklärt.