2011-11-15 12:59:21

Österreich: Bischof Fischer zurückgetreten


RealAudioMP3 Papst Benedikt XVI. hat das altersbedingte Rücktrittsgesuch des 75-jährigen Feldkircher Diözesanbischofs Elmar Fischer angenommen. Das haben der Vatikan und die Diözese Feldkirch am Dienstagmittag zeitgleich bekannt gegeben. Elmar Fischer war nach den Bischöfen Bruno Wechner und Klaus Küng der dritte Diözesanbischof der 1968 errichteten Diözese Feldkirch. Insgesamt sechs Jahre stand er der Diözese als Bischof vor. Letzter großer kirchlicher Höhepunkt in Fischers Amtszeit war die Seligsprechung von Provikar Carl Lampert am vergangenen Sonntag in Dornbirn.

Mit der Annahme des Rücktrittsgesuchs hat der Papst auch ein Konsultorenkollegium beauftragt, innerhalb von acht Tagen einen Diözesanadministrator als interimistischen Leiter der Diözese zu wählen. Dem Konsultorenkollegium der Diözese Feldkirch, das vom pensionierten Priester Eugen Giselbrecht geleitet wird, gehören zehn Priester an. Der Diözesanadministrator wird die Diözese bis zur Weihe eines neuen Bischofs leiten, der zuvor vom Papst ernannt wird.

Kontroversen
Mit manchen Aussagen sorgte der Bischof auch für Aufsehen und kontroverse Diskussionen. So etwa im Jahr 2009, als Fischer Homosexualität für „heilbar“ erklärte und sich tags darauf dafür entschuldigte. 2010 wurde Bischof Fischer mit Gewaltvorwürfen aus den 1960er und 1970er Jahren konfrontiert, die er durch einen unabhängigen Sachverständigen prüfen ließ. In der Folge entschuldigte sich Fischer in persönlichen Briefen bei vier Männern, die ihn beschuldigt hatten. Gleichzeitig erklärte Bischof Fischer in einer offiziellen Stellungnahme, dass sich in seiner Erinnerung die Dinge im Konkreten anders darstellten. Er wolle aber „auch der Erinnerung der Betroffenen Vertrauen entgegen bringen“. Gewalt an Kindern oder Jugendlichen sei nie gerechtfertigt, dies gelte auch für die Zeit vor 40 Jahren, hielt der Bischof damals fest.

Danksagung
In einer Aussendung der Diözese Feldkirch dankte Bischof Fischer dem Papst für das ihm entgegengebrachte Vertrauen und zugleich für die Entlastung durch die altersbedingte Entbindung von seinen Amtspflichten. Auch dem Feldkircher Generalvikar Benno Elbs, der mit dem Bischofsrücktritt gemäß Kirchenrecht automatisch aus seinem Amt scheidet, dankte Fischer für seine „großartige“ Unterstützung. Der scheidende Diözesanbischof hob zudem die Arbeit aller Priester, Ordensleute sowie haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern in Diözese, Pfarren und kirchlichen Einrichtungen hervor. Sie alle trügen mit ihrer Arbeit zum Gedeihen der Diözese bei.

Der Bischof erinnerte noch einmal an die „berührende“ Feier der Seligsprechung von Provikar Carl Lampert am 13. November. Von der Seligsprechung des Märtyrerpriesters erhoffe er sich, dass sie „noch viel Gutes in unseren Herzen und im Leben unseres Landes bewirken möge“, so Fischer. Überhaupt wünsche er all dem, was in der Diözese Feldkirch begonnen habe, „weiterhin ein gutes Reifen und reiche Frucht“.

(rv/kap 15.11.2011 mg)







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