Papst Benedikt XVI.
hat das altersbedingte Rücktrittsgesuch des 75-jährigen Feldkircher Diözesanbischofs
Elmar Fischer angenommen. Das haben der Vatikan und die Diözese Feldkirch am Dienstagmittag
zeitgleich bekannt gegeben. Elmar Fischer war nach den Bischöfen Bruno Wechner und
Klaus Küng der dritte Diözesanbischof der 1968 errichteten Diözese Feldkirch. Insgesamt
sechs Jahre stand er der Diözese als Bischof vor. Letzter großer kirchlicher Höhepunkt
in Fischers Amtszeit war die Seligsprechung von Provikar Carl Lampert am vergangenen
Sonntag in Dornbirn.
Mit der Annahme des Rücktrittsgesuchs hat der Papst auch
ein Konsultorenkollegium beauftragt, innerhalb von acht Tagen einen Diözesanadministrator
als interimistischen Leiter der Diözese zu wählen. Dem Konsultorenkollegium der Diözese
Feldkirch, das vom pensionierten Priester Eugen Giselbrecht geleitet wird, gehören
zehn Priester an. Der Diözesanadministrator wird die Diözese bis zur Weihe eines neuen
Bischofs leiten, der zuvor vom Papst ernannt wird.
Kontroversen Mit
manchen Aussagen sorgte der Bischof auch für Aufsehen und kontroverse Diskussionen.
So etwa im Jahr 2009, als Fischer Homosexualität für „heilbar“ erklärte und sich tags
darauf dafür entschuldigte. 2010 wurde Bischof Fischer mit Gewaltvorwürfen aus den
1960er und 1970er Jahren konfrontiert, die er durch einen unabhängigen Sachverständigen
prüfen ließ. In der Folge entschuldigte sich Fischer in persönlichen Briefen bei vier
Männern, die ihn beschuldigt hatten. Gleichzeitig erklärte Bischof Fischer in einer
offiziellen Stellungnahme, dass sich in seiner Erinnerung die Dinge im Konkreten anders
darstellten. Er wolle aber „auch der Erinnerung der Betroffenen Vertrauen entgegen
bringen“. Gewalt an Kindern oder Jugendlichen sei nie gerechtfertigt, dies gelte auch
für die Zeit vor 40 Jahren, hielt der Bischof damals fest.
Danksagung In
einer Aussendung der Diözese Feldkirch dankte Bischof Fischer dem Papst für das ihm
entgegengebrachte Vertrauen und zugleich für die Entlastung durch die altersbedingte
Entbindung von seinen Amtspflichten. Auch dem Feldkircher Generalvikar Benno Elbs,
der mit dem Bischofsrücktritt gemäß Kirchenrecht automatisch aus seinem Amt scheidet,
dankte Fischer für seine „großartige“ Unterstützung. Der scheidende Diözesanbischof
hob zudem die Arbeit aller Priester, Ordensleute sowie haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern
in Diözese, Pfarren und kirchlichen Einrichtungen hervor. Sie alle trügen mit ihrer
Arbeit zum Gedeihen der Diözese bei.
Der Bischof erinnerte noch einmal an
die „berührende“ Feier der Seligsprechung von Provikar Carl Lampert am 13. November.
Von der Seligsprechung des Märtyrerpriesters erhoffe er sich, dass sie „noch viel
Gutes in unseren Herzen und im Leben unseres Landes bewirken möge“, so Fischer. Überhaupt
wünsche er all dem, was in der Diözese Feldkirch begonnen habe, „weiterhin ein gutes
Reifen und reiche Frucht“.