2011-11-14 13:15:49

Österreich: Pfarrer-Initiative unzufrieden


Die Pfarrer-Initiative hat mit Enttäuschung auf die Erklärung der österreichischem Bischofskonferenz reagiert, Strukturfragen in der Kirche zunächst zurückzustellen. Der so genannte „Aufruf zum Ungehorsam“ habe eine „offene Diskussion“ um Reformen in der katholischen Kirche anstoßen wollen, bekräftigte die progressive Vereinigung in einer Pressemeldung. Die Erklärung der österreichischen Bischofskonferenz zum Thema werde diesem Aufruf nicht gerecht, heißt es dort weiter. Die „ganz überwiegende Mehrheit der Pfarrer und Gemeinden“ weiche in ihrer seelsorglichen Praxis längst von bestehenden kirchlichen Vorschriften ab, „weil sie sich in ihrem Gewissen dem Grundauftrag Jesu verpflichtet“ fühle. Dies solle fortan „nicht mehr im Stillen“ geschehen, so die Pfarrer-Initiative. Sie erneuert damit ihren „Aufruf zum Ungehorsam“, den sie im Juni 2011 veröffentlichte. In der Schlusserklärung der Österreichischen Bischofskonferenz vom vergangenen Freitag hatten die Bischöfe einige Reformforderungen der Initiative als „nicht einlösbar“ bezeichnet und die Verwendung des Wortes „Ungehorsam“ verurteilt.
Die „Pfarrer-Initiative“ schloss sich 2006 zusammen. In ihrem „Aufruf zum Ungehorsam“ kündigt sie die Kommunion auch für wiederverheiratete Geschiedene, Gläubige anderer Kirchen und Ausgetretene an. Außerdem wollen die Pfarrer einen Wortgottesdienst mit Kommunionspendung künftig als „priesterlose Eucharistiefeier" ansehen und auch so nennen. Ebenso will die Initiative das Predigtverbot für Laien missachten und die Zulassung von Frauen und Verheirateten zum Priesteramt fördern. Kardinal Christoph Schönborn hatte in den vergangenen Wochen Gespräche mit Vertretern der Initiative geführt.
(pm/rv 14.11.2011 sl/pr)








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