Kardinal Amato: „Martyrium ist größter Akt der Gottesliebe“
Das Martyrium ist
der größte Akt der Liebe zu Gott. Daran erinnert der Präfekt der Heilig- und Seligsprechungskongregation,
Kardinal Angelo Amato. Er wird an diesem Sonntag in Dornbirn bei der Seligsprechung
von Carl Lampert anwesend sein. Lampert wurde zusammen mit zwei weiteren Priestern
am 13. November 1944 in Halle an der Saale im Zuchthaus 'Roter Ochse' mit dem Fallbeil
hingerichtet. Er ist der ranghöchste Priester Österreichs, der in der NS-Zeit getötet
wurde. Gut 2.000 Gläubige werden am Sonntag zur Seligsprechung in Dornbirn erwartet.
Kardinal Amato:
„So wie das Opfer Christi am Kreuz ein Zeichen der Rettung
für die Menschheit ist, so ist das Opfer des seligen Carl Lampert ein Samen für die
Erneuerung des christlichen Lebens in seinem Heimatland. Der Heilige Vater hat dazu
einen Apostolischen Brief an die Jugendlichen bei der Seligsprechung verfasst. Es
ist ein wertvolles Zeichen der Liebe zu Christus und der Treue zur Kirche, die der
neue Selige den österreichischen Jugendlichen überlassen hat.“
Der österreichische
Märtyrer Carl Lampert soll aber nicht nur in Österreich als Seliger betrachtet werden,
voraussichtlich soll Lampert auch Namenspatron des Pfarrverbands Halle-Nord im Bistum
Magdeburg werden. Man werde nach der Seligsprechung den Antrag stellen, dass der Selige
auch außerhalb des Bistums Feldkirch verehrt werden darf, sagte Pfarrer Magnus Koschig
im Münchner Kirchenradio. Dafür muss die Pfarrei einen lokalen Bezug nachweisen. Dies
sei einfach, da das Martyrium des Carl Lampert in Halle a. d. Saale stattgefunden
hat. Außerdem muss man nachweisen, dass es eine Verehrung des Priesters gegeben hat.
Die habe gleich nach seiner Hinrichtung begonnen: Der damalige Kaplan Hugo Aufderbeck,
der später Bischof von Erfurt wurde, sei gleich nach der Hinrichtung mit Ministranten
an das Grabfeld gegangen und habe für die Ermordeten gebetet. 1945 habe es kurz nach
dem Zusammenbruch des Dritten Reiches die erste Gedenkfeier gegeben. Mit diesen Voraussetzungen
dürfte der Antrag „kein Problem“ sein, hofft der Gemeindeverbundsleiter.