Militärflugzeuge aus dem Sudan haben am Donnerstag die neue Grenze zum Südsudan überquert
und dort Bomben über einem Flüchtlingslager bzw. in seiner Nähe abgeworfen. Dabei
kamen mindestens zwölf Menschen ums Leben. Schon am Vortag wurde ein ähnlicher Angriff
aus einem anderen Teil Südsudans gemeldet; die USA erklärten, sie seien darüber sehr
besorgt. Präsident Salva Kiir vom Südsudan sagte, er fürchte eine Invasion von Nordtruppen
im neuen Staat Südsudan, der erst seit diesem Sommer besteht. Mitarbeiter von Hilfswerken
befürchten, das Regime in Khartum versuche, den Südsudan zu einer Wiederaufnahme des
Bürgerkriegs zu provozieren. In dem jetzt angegriffenen Camp namens Yida sollen über
15.000 Flüchtlinge leben; die meisten von ihnen haben einen mindestens sieben Tage
langen Fußmarsch hinter sich, bei dem sie vor Gewalt aus dem Norden flohen. Ein Sprecher
des UNO-Hochkommissariats für Menschenrechte nannte den Angriff am Freitag „ein womöglich
internationales Verbrechen“.