Aus den jüngsten Wahlen wird ein zersplittertes Land hervorgehen, dem die Einheit
fehlt. Das sagte Pater Mauro Armanino von der Gesellschaft der Afrikamissionen (SMA)
dem vatikanischen Fidesdienst. Armanino war mehrere Jahre lang in Liberia tätig und
lebt heute in Niger. Am Dienstag fand der zweite Wahlgang der Präsidentschaftswahlen
statt. Die Wahl wird von Winston Tubman vom Kongress für den Demokratischen Wandel
boykottiert, der als wichtigster Widersacher der Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf
gilt. Grund für den Boykott ist der Verdacht auf Wahlbetrug. Beim ersten Wahlgang
hatte Sirleaf rund 44 Prozent der Stimmen auf sich vereinigt, während Tubman 33 Prozent
der Stimmen erhielt. Am Montag griffen bei einer Kundgebung von Anhängern Tubmans
in Monrovia Sondereinheiten der Polizei ein. Dabei kamen zwei Menschen ums Leben.