Niederlande/Belgien: Entschädigungszahlungen für kirchliche Missbrauchsopfer
Die katholische Kirche in den Niederlanden hat einer Entschädigungsregelung für Opfer
von sexuellem Missbrauch durch Geistliche zugestimmt. Danach sollen die Opfer je nach
Schwere des Falls zwischen 5.000 und 100.000 Euro erhalten, teilte die Niederländische
Bischofskonferenz am Montag in Utrecht mit. Die Regelung sei sowohl von der Bischofskonferenz
als auch von der Vereinigung der Ordensoberen akzeptiert worden. Die kirchliche Entschädigungsregelung
übernimmt weitestgehend die Empfehlungen einer Kommission zu den juristischen Folgen
des Missbrauchsskandals, die im Juni ihren Bericht vorgelegt hatte. Auch in Belgien
wollen die Bischöfe noch vor Jahresende eine Regelung zur Entschädigung von Opfern
sexuellen Missbrauchs durch Geistliche beschließen. Wie die Zeitung „Gazet van Antwerpen“
am Dienstag weiter berichtet, liegen derzeit mehr als 700 Beschwerden über Missbrauchsfälle
vor. Ein Großteil der Fälle liege Jahrzehnte zurück und sei verjährt. Das schließe
aber nicht aus, dass die Opfer dennoch Schmerzensgeld erhalten könnten. Unter Berufung
auf den Sprecher des Antwerpener Bischofs Johan Bonny schreibt die Zeitung, die Bischöfe
arbeiteten auch an einem Pastoraldokument zum Thema „Missbrauch in der Seelsorge“.
Es solle gleichzeitig mit der Entschädigungsregelung veröffentlicht werden. (kna
08.11.2011 pr)