2011-11-08 14:14:21

Göring-Eckardt: „Ökumene ist unser Auftrag“


RealAudioMP3 Der ökumenische Dialog ist und bleibt eine der Schlüsselfunktionen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Das sagte die Präses der EKD-Synode, Katrin Göring-Eckardt, in ihrem Präsidiumsbericht. Bis zu diesem Mittwoch findet in Magdeburg die 11. Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland statt. Göring-Eckardt ging in ihrem Bericht auch auf den Besuch Papst Benedikts XVI. in Erfurt ein.

„Aufeinander zu hören und zuzugehen, miteinander zu reden und auch miteinander zu feiern - das ist unser Auftrag! Dazu sind wir eingeladen. Manche haben dabei Sorge, dass zuviel des eigenen Profils aufgegeben wird. Dass das unbegründet ist, wurde beim Papstbesuch in Erfurt deutlich. Wir haben durch unsere Worte Flagge gezeigt, aber auch durch evangelische Selbstverständlichkeiten.“

Auf evangelischer Seite gab es beim Treffen mit dem Papst klare Signale.

„Frauen tragen in unserer Kirche Verantwortung. Die evangelische Delegation bestand zur Hälfte aus Frauen. Laien und Geistliche begegnen sich auf kirchenleitender Ebene im Sinne des Priestertums aller Getauften auf Augenhöhe. Dass wir als evangelische Kirche den Altersdurchschnitt im Kapitelsaal gesenkt haben, sei hier nebenbei erwähnt.“

Bei der letzten Synode vor genau einem Jahr in Hannover stand die Funktion des sogenannten Catholica-Beauftragten zur Debatte. Dazu sagte Göring-Eckardt:

„Ich meine, wir haben ihn schon längst mit dem Amt des Ratsvorsitzenden. Wer anders könnte die Rolle eines solchen Beauftragten besser ausfüllen. Konkret wurde das auch beim Besuch des Papstes im Augustinerkloster deutlich. Der Ratsvorsitzende war gegenüber dem Papst aus Rom freundlich, zugewandt, verbindlich, aber in der Sache deutlich. Er hat gute Nerven bewiesen. Denn das in dem Augustinerkirche kein Wort zu Martin Luther und Reformation gefallen ist, das zeigt eine gewisse Sprachlosigkeit der anderen Seite. … Wie auch immer, wir laden weiterhin die Reformation und ihre Bedeutung für alle Kirchen gemeinsam theologisch nachzudenken.“

Die Antwort auf katholischer Seite fiel nicht aus: Der Hamburger Weihbischof Hans-Jochen Jaschke zeigte sich enttäuscht „über negative Schlagworte und Vorwürfe an die katholische Kirche“ durch Vertreter der Evangelischen Kirche in Deutschland. Anklagend auf den Papst zu zeigen, wecke Stimmungen, führe aber zu ökumenischen Blockaden, sagte Jaschke am Dienstag in Hamburg. Es sei unfair, wenn man dem Papst eine Liste von Forderungen vorlege und danach den Erfolg des Besuches beurteile, so Jaschke, der auch Mitglied der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz ist. Der Papst sei nicht der „Herr der Kirche“, betonte der Hamburger Weihbischof. Der Besuch und der Gottesdienst des Papstes in der Lutherstätte Erfurt blieben ein ökumenisches Zeichen ersten Ranges.

(pm/ekd/kna 08.10.2011 mg)








All the contents on this site are copyrighted ©.