2011-11-07 10:34:40

D: Verkündigung ist gemeinsame Frage aller Christen


RealAudioMP3 Das Umgehen der christlichen Kirchen in Deutschland miteinander zeugt von ökumenischer Gesinnung und geschwisterlicher Verbundenheit. Das sagte der Bischof von Magdeburg, Gerhard Feige, in seinem Grußwort zur Eröffnung der EKD-Synode an diesem Sonntag in Magdeburg. Gerade in den östlichen Bundesländern, wo die Christen in der Minderheit seien, brauche es diese Zeichen. Deswegen gelte es, trotz mancher Irritation und einiger Missverständnisse und Enttäuschungen nicht nachzulassen und sich weiterhin um verantwortbare Lösungen zu bemühen, „mit Herz und Verstand, beharrlich und fair.“
Auch mit dem Schwerpunktthema der Synodentagung, „Was hindert’s, dass ich Christ werde?“ sah sich Bischof Feige verbunden:

„Mit dieser Frage steht keine Kirche allein. Es war um die Jahrtausendwende, als geradezu zeitgleich ein Grundwort in das Leben der beiden Kirchen in Deutschlang zurück kehrte, das lange vergessen schien oder schamhaft verschwiegen wurde: die Mission. Der historische Kontext dieser Neubesinnung auf das Thema Mission war die Dekade nach der sogenannten Wende, in der die kirchliche Realität der neuen Bundesländer mehr und mehr im Bewusstsein der beiden Kirchen ankam. Das Evangelium Jesu Christi ist den Menschen weithin unbekannt.“

Ein Leben ohne Gott erschien und erscheint den Menschen plausibler als eine Lebensdeutung aus dem Glauben, dem staatsverordneten Atheismus geschuldet oder den Lebensstilen im Westen. Es sei klar, dass der herkömmliche Weg des Christwerdens und Christbleibens nicht mehr den Bedingungen einer pluralen Gesellschaft entspreche. Glaube werde bewusst geprüft und gewählt oder nicht gewählt, eine Aufgabe für beide Kirchen.

„Papst Benedikt hat in seiner Predigt beim ökumenischen Gottesdienst in Erfurt deutlich den Zusammenhang von Mission und Ökumene hervorgehoben, wenn er sagt: ‚Unser erster ökumenischer Dienst in dieser Zeit muss es sein, gemeinsam die Gegenwart des lebendigen Gottes zu bezeugen und damit der Welt die Antwort zu geben, die sie braucht.’ Damit wird weder die Fortführung theologischer Dialoge, die der Papst ausdrücklich gewürdigt hat, in Frage gestellt, noch sollen die drängenden Anfragen und Probleme damit nivelliert werden. Vordringlich ist für den Papst, das wir nicht einem wachsenden Säkularisierungsdruck nachgeben, sondern uns auf unseren gemeinsamen christlichen Glauben besinnen, der uns Gabe und Aufgabe zugleich ist.“

Die katholische Kirche werde dieser Aufgabe im Jahr des Glaubens - das im Herbst 2012 startet - bewusst begegnen und sich der Verkündigungsfrage unter der Überschrift der Neuevangelisierung zuwenden. Aber es bleibe ein gemeinsames Thema, so Feige.

„Vielleicht liegt in dieser Perspektive für evangelische wie für katholische Christen auch eine geeignete Möglichkeit, gemeinsam auf das Reformationsgedenken um Jahr 2017 zuzugehen. Ich wünschte sehr, dass wir uns danach nicht ferner, sondern näher wären.“

(rv/pm 07.11.2011 ord)







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