Ägypten: „Schöner Traum“ der Revolution dauerte nicht lange
Der „schöne Traum“ der Revolution vom 25. Januar, die zum Ende des Mubarak-Regimes
führte, habe nicht lang gedauert. Das meint der koptisch-katholische Patriarch, Kardinal
Antonios Naguib, in einer Aussendung der Stiftung „Pro Oriente“ am Sonntag. Es gebe
Drohungen gegen die ägyptischen Christen und Attentate, die seit Beginn des Jahres
Dutzende Toten unter den Kopten gefordert hätten, so Naguib. Dennoch sei der Horizont
„nicht zur Gänze umdüstert“, es gebe auch „lichte Aspekte und Anlässe zur Hoffnung“.
Die islamistischen Fundamentalisten - insbesondere die Salafiten und der extremistische
Flügel der Muslimbrüder - rechneten mit einem Erfolg bei den bevorstehenden Wahlen.
Aber vor allem die jungen Leute in Ägypten wollten „den Rechtsstaat und eine demokratische
Bürgergesellschaft“, so Naguib. Islamische Intellektuelle hätten in der Öffentlichkeit
Demokratie und Gleichheit für alle verlangt. „Es gibt eine große Chance für den Dialog,
die wir ergreifen müssen“, so der Patriarch wörtlich. (kipa 06.11.2011 mc)