Vatikan: Medien haben negativen Einfluss auf Priesterberufungen
Die sinkende Zahl von Neupriestern in vielen westlichen Ländern ist nach Auffassung
des für die Priesterausbildung zuständigen Kurienkardinals Zenon Grocholewski auch
auf den negativen Einfluss einiger Medien zurückzuführen. Diese nährten die Kritik
an der katholischen Kirche und ihren Priestern, sagte Grocholewski in einem Interview
mit der vatikanischen Tageszeitung „Osservatore Romano“ (Samstag). Angesichts der
dominierenden Rolle der Medien, von den Zeitungen über das Fernsehen bis hin zum Internet,
gebe es in der Gesellschaft überdies kaum noch Platz für Stille, Andacht und Gebet.
Als weitere Ursachen für die abnehmende Zahl von Priesteramtskandidaten in den westlichen
Ländern nannte Grocholewski ein säkularisiertes Umfeld sowie eine mangelnde Förderung
von Berufungen. Der Präfekt der vatikanischen Kongregation für das katholische Bildungswesen
wies zugleich daraufhin, dass die Zahl der Priesteramtskandidaten insgesamt in der
Weltkirche ansteige. Grocholewski äusserte sich anlässlich einer internationalen
Konferenz über die Förderung von Priesterberufungen, die am Samstag in Rom zu Ende
ging. Anlass der Tagung war die Gründung des Päpstlichen Werks für Priesterberufungen
vor 70 Jahren durch Papst Pius XII. (1939-1958) am 4. November 1941.