2011-11-06 12:45:32

CH: Bischof Huonder sucht Gespräch mit der Landeskirche


In der Angelegenheit der Familienberatungsstelle „Adebar“ will der Churer Bischof Vitus Huonder weiter den Dialog mit der Bündner Landeskirche suchen. Dies berichtet der Sonntagsblick in seiner aktuellen Ausgabe. Für ihn sei inakzeptabel, dass die Landeskirche Frauen bei der Abtreibung hilft. Die Landeskirche sei der Kirche inhaltlich verpflichtet.

Das Bündner Kirchenparlament hat Ende Oktober einen Unterstützungsbeitrag von 15.000 Franken für die Familienberatungsstelle mit 43 zu sechs Stimmen befürwortet. „Die Zahlung erfolgt gegen den von Generalvikar Martin Grichting am 26. Oktober vorgetragenen Wunsch von Bischof Vitus Huonder“, hieß es im darauf folgenden Communiqué des Bistums Chur. Huonder hatte sich daran gestoßen, dass Adebar gemäß seiner Homepage über Abtreibungsmethoden berate.

Die Präsidentin der Exekutive der Landeskirche, CVP-Großrätin Claudia Kleis, erinnerte, dass die Landeskirche eine weltliche Organisation sein und damit den Grundsätzen Roms nicht zwingend verpflichtet, schrieb der Sonntagblick. „Diese Aussage schafft eine neue Situation“, sagte der Churer Bischof gegenüber der Zeitung. Er sei davon ausgegangen, dass die Landeskirche zwar das Geld verwalte, die „pastoralen Ziele aber die Kirche definieren muss“. Für ihn sei inakzeptabel, dass die Landeskirche Frauen bei der Abtreibung helfe. Dies verstoße gegen katholische Prinzipien. Die Abtreibungsfrage in der Glaubenslehre sei nicht nur eine Nebensächlichkeit, sondern sie sei zentral, so der Bischof.

Seit zwei Jahren ist es im Bistum Chur möglich, aus der Kantonal- oder Landeskirche auszutreten und dennoch katholisch zu bleiben. Anstelle der Steuern zahlt man dem Bistum direkt einen Beitrag, der frei gewählt werden kann. Die Zahl der Austrittswilligen habe sich gehäuft, schrieb die Zeitung. Der Bischof zur Zeitung: „Ja, das verstehe ich. Die Gläubigen kennen die Positionen von Kirche und Landeskirche und können nach Maßgabe ihres Gewissens handeln.“

(kipa 06.11.2011 mc)








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