2011-11-05 11:02:44

Irland: Kritik an Schließung der Vatikan-Botschaft


Die geplante Schließung der irischen Vatikanbotschaft stößt in Irland auf Kritik. Der außenpolitische Sprecher der Oppositionspartei Fianna Fail, Sean O`Fearghail, kritisierte die Entscheidung als wenig durchdacht. Zwar spare man mit der Schließung von Botschaften Geld, bezahle jedoch auch indirekt dafür, denn der Vatikan sei ein „sehr wichtiges diplomatisches Zentrum in Europa“, so O`Fearghail. Der Chefredakteur der katholischen Wochenzeitung „Irish Catholic“, Garry O'Sullivan, sprach in einem Radioprogramm des öffentlich-rechtlichen Senders RTE von einem breiten „Angriff auf die katholische Kultur“ des Landes. Der wirkliche Grund für die Schließung seien nicht die Kosten, sondern der jüngste Streit zwischen dem Vatikan und der irischen Regierung nach der Veröffentlichung des Untersuchungsberichts über Kindesmissbrauch in der Diözese Cloyne. Irlands Außenminister hatte zuvor angegeben, die Schließung der Botschaft habe mit dem Missbrauchsskandal nichts zu tun, sondern erfolge aus rein wirtschaftlichen Gründen. Das Land wird nun künftig von einem seiner Botschafter in einer anderen Hauptstadt zusätzlich beim Heiligen Stuhl vertreten.

(kna/rv 05.11.2011 pr)








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