2011-11-04 10:19:15

Naher Osten: Die Christen und die Erziehung zum Frieden


RealAudioMP3 Bei einer Strafaktion der israelischen Armee in Gaza sind an diesem Donnerstag zwei Palästinenser ums Leben gekommen, so berichten es örtliche Quellen. Gleichzeitig bereitet sich die israelische Marine darauf vor, erneut zwei Schiffe der sogenannten „humanitären Flotte“ zu blockieren, die von der Türkei aus in Richtung Gaza unterwegs sind. Auch die Aufnahme Palästinas in die UNESCO und der Siedlungsbau Israels tragen zu den wachsenden Spannungen im Land bei. Die Christen fühlten sich oft genug wie zwischen allen Stühlen - dabei seien sie eindeutig selbst Partei, so im Interview mit Radio Vatikan Pater Pietro Felet, Generalsekretär der lateinischen Bischofskonferenz Arabiens:

„Was die Christen heute wollen? Sie wollen Gewissensfreiheit, sie wollen frei sein, ihre Religion auszuüben, den Glauben ihrer Eltern und Vorfahren. Gleichzeitig sind sie Teil der Realität vor Ort, Teil der Geschichte. Es geht ja auch gar nicht um eine Geschichte der Muslime oder eine Geschichte der Christen, es geht um die Geschichte der Araber. Es gibt Familien mit den gleichen Namen, von denen einige Christen, einige Muslime sind, aber alle fühlen sich als Araber.“

Die Christen seien Partei, aber gleichzeitig würden sie durch die Aufmerksamkeit des Westens als Teil einer anderen Kultur wahrgenommen. Auch die Christen selbst reagierten nicht immer gelassen, so Pater Pietro:

„Die Christen sind wie alle anderen auch von den Medien beeinflusst und bilden wie alle anderen auch ihre Meinung nicht nach einer ausführlichen Analyse der Situation. Natürlich wachsen die Hoffnungen, wenn man die auch noch so kleinen Schritte auf dem Weg zum Frieden geht. Aber diese Hoffnungen werden genauso schnell zerschlagen, wenn man die Rückschläge für den Frieden sieht, in eine unsichere Situation ohne Frieden. Hier müssen wir erziehen und bilden, besonders was Gewissen und den Umgang mit Freiheit angeht. Das ist Teil davon, die eigene Religion auf verantwortliche Weise zu leben und sich von den Vorurteilen zu befreien. Es sind diese Vorurteile, die uns gegenseitig zerstören.“

(rv 04.11.2011 ord)








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