2011-11-03 14:44:19

Nahost: „Nur Vorteile von UNESCO-Mitgliedschaft Palästinas“


RealAudioMP3 Die katholische Kirche im Heiligen Land begrüßt die Mitgliedschaft Palästinas in der UNESCO. Viele Beobachter sehen in der Aufnahme Palästinas bei der UNO-Kulturorganisation einen weiteren Schritt zur Anerkennung als Staat. Genau deshalb gab es rund um die UNESCO-Abstimmung am vergangenen Montag auch gewichtige Gegenstimmen. Wir haben dazu den Jerusalemer Weihbischof William Shomali befragt. Er kann in der UNESCO-Mitgliedschaft Palästinas nur Vorteile erkennen.

„Palästina hat unbestreitbar Dutzende kulturell bedeutende Orte, denken wir an Hebron oder Bethlehem. Zweitens, ich sehe nicht, warum die Aufnahme Palästinas in die UNESCO gegen den Friedensprozess gerichtet sein sollte, wie das die USA oder Deutschland denken. Im Gegenteil, ich meine, die Zulassung Palästinas kann ein Schritt zu Frieden sein, da teile ich die Einschätzung Frankreichs. Die UNESCO ist ein guter Ort, bestimmte Dinge zu diskutieren. In der UNO gilt dagegen ein wenig das Recht des Stärkeren.“

Grundlegende Änderungen für die Heiligen Stätten in Palästina erwartet der Jerusalemer Weihbischof nicht. Für Bethlehem etwa läuft seit Februar ein Verfahren zur Aufnahme in die Liste des Weltkulturerbes, und Shomali denkt:

„Das wäre auch ohne UNESCO-Teilnahme gut gegangen. Nicht ein einziges Land bezweifelt, dass Bethlehem kulturell eine herausragende Bedeutung auf der ganzen Welt hat. Die UNESCO-Mitgliedschaft kann die Position Palästinas stärken und ihm mehr Respektabilität, mehr Würde, mehr Gleichheit verschaffen. Sie hat also auch einen psychologischen Effekt, nicht bloß objektiv.“

Unterdessen wurde bekannt, dass Palästina die Aufnahme von weiteren rund 20 historischen und archäologischen Stätten auf die Liste des Weltkulturerbes beantragen will. Dazu gehört das durch den Fund wichtiger Bibelhandschriften berühmte Qumran nahe dem Toten Meer, die historischen Stadtkerne von Hebron, Bethlehem und Nablus sowie der alte Hafen von Gaza. Die Liste der Weltkulturerbekandidaten sei seit zehn Jahren fertig, doch erst durch die Aufnahme in die UNESCO von Montag könne die Palästinensische Autonomiebehörde das Schutzabkommen unterzeichnen, hieß es aus dem palästinensischen Tourismusministerium.
(rv/kna 03.11.2011 gs)








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