„Der erfüllte Augenblick, in dem uns das Ganze umfängt“
Papst Benedikt ermuntert
die Christen dazu, „die Kirche nicht nur unter menschlichen Aspekten zu beurteilen“.
Das sagte er an diesem Montag bei seinem Angelusgebet im Vatikan zum Fest Allerheiligen.
Anstatt auf die „Zerbrechlichkeit“ der Kirche zu schauen, solle man sie sehen, „wie
Christus sie gewollt hat, nämlich als Gemeinschaft der Heiligen“, so der Papst am
Petersplatz. Die Kirche sei „heilig, weil sie Leib Christi ist und weil sie die Teilhabe
an den heiligen Geheimnissen erlaubt“.
„Es heißt, die Heiligen sind das
gelebte Evangelium. An ihnen sehen wir, daß die Botschaft Christi nicht ein unerreichbares
Ideal ist, sondern konkret gelebt, in unser ganz persönliches Leben hinein umgesetzt
werden kann. Lassen wir uns von den Heiligen anstecken, von ihrer Treue und Liebe
zu Christus und von ihrem Erfindungsreichtum, das Evangelium auch heute gleichsam
greifbar zu machen. Und bitten wir sie um ihre Fürsprache, daß wir Gottes Liebe zu
den Menschen sichtbar machen und so wirklich „Licht der Welt“ sein mögen.“
Benedikt
äußerte sich in seinem italienischen Redeteil auch zum Fest Allerseelen von diesem
Mittwoch. Das Gebet für die Verstorbenen sei „hilfreich und notwendig, nicht nur weil
es ihnen helfen kann, sondern auch weil es ihr Eintreten für uns möglich macht“.
„Auch
der Besuch auf den Friedhöfen erinnert uns daran, dass wir alle auf ein anderes Leben
jenseits des Todes zusteuern. Die Gewißheit der Auferstehung, die Hoffnung auf die
ewige Seligkeit, soll stärker sein als die Trauer. Die Seligkeit bedeutet so etwas
wie den erfüllten Augenblick, in dem uns das Ganze umfängt und wir das Ganze umfangen.“
Der
Papst wird am Mittwoch Abend in den Vatikanischen Grotten unter dem Petersdom für
einen Moment an den Gräbern seiner Vorgänger beten.