Verschiedene islamistische Parteien boykottieren eine Versammlung, auf der die Grundlinien
der künftigen Verfassung erarbeitet werden sollen. Das berichtet „Internationale Gesellschaft
für Menschenrechte“. Auch die neue „Freiheits- und Gerechtigkeitspartei“ der Muslimbruderschaft
wolle an diesem Dienstag nicht zu der Konferenz erscheinen. Zu der Versammlung hat
der Vizepremierminister Ali el-Selmy alle politischen Kräfte des Landes eingeladen
sind. Gemeinsam sollen sie in der Kairoer Oper einen „Fahrplan“ zur Ausarbeitung einer
neuen Verfassung entwickeln. General Sami Anan, des Stabschef des de-facto regierenden
Militärrats, wird ebenfalls an der Versammlung teilnehmen. Der Vize-Premier sagte
der staatlichen Zeitung al-Ahram: „Unser Ziel ist es, uns auf einen Fahrplan für die
nächsten fünf Jahre zu einigen, damit es für das Volk keine unverhergesehenen Überraschungen
gibt.“ Dazu zählten auch „Absprachen über den wirtschaftlichen Kurs des Landes“. Gemäß
el-Selmy soll nach den Parlamentswahlen vom Monatsende ein Kommitee gebildet werden.
Dieses habe den Auftrag, noch vor den Präsidentschaftswahlen 2012 eine Verfassung
auszuarbeiten. Die Leitlinien für diese Verfassung sollen noch an diesem Dienstag
bekanntgegeben werden.