2011-10-31 11:43:23

Twal: „Hoffnung aus Tunesien“


RealAudioMP3 Der arabische Raum schöpft Hoffnung aus der Entwicklung in Tunesien. Das sagt im Gespräch mit Radio Vatikan der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Fouad Twal. Der aus Jordanien stammende Erzbischof hat 13 Jahre seines Lebens in Tunesien verbracht. Die arabische Revolution nahm ihren Ursprung in dem nordafrikanischen Land, und vor wenigen Tagen fanden die ersten demokratischen und freien Wahlen nach Ausbruch der Arabellion statt.

„Das wird sicherlich viele positive Konsequenzen für alle hervorbringen. Es gab ja in den arabischen Ländern im Laufe der Geschichte immer wieder Aufstände und Umbrüche. Meistens handelte es sich aber nur um einen Wechsel des Machthabers und nicht um eine tiefgreifende Änderung der Machtstrukturen. Wir hoffen aber, dass das, was jetzt in Nordafrika geschieht, anders verlaufen wird.“

Es sei bedauerlich, dass die Entwicklung in Nordafrika nicht auch auf der Arabischen Halbinsel zu finden sei. Zwar gab es Proteste und Aufstände in Bahrain oder Jemen, doch die arabischen Monarchien säßen offenbar immer noch fest im Sattel.

„Die erste Protestwelle in Tunesien war ja wirklich davon gekennzeichnet, dass ein entscheidender Wechsel gelang. Da ging es um Respekt und der Achtung von grundlegenden Menschenrechten. Interessanterweise wurden bei den ersten Demonstrationen keine Israel- oder USA-Fahnen öffentlich verbrannt. Mit der Einmischung von ausländischen Staaten hat sich diese Welle ein bisschen gelegt. Das ist schade, dennoch bin ich zuversichtlich.“

(rv 31.10.2011 mg)







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