Das Oberhaupt der koptisch-orthodoxen Kirche hat den diesjährigen Augsburger Friedenspreis
erhalten. Papst Shenouda III. von Alexandrien konnte aber an der Feier am Samstag
nicht persönlich teilnehmen. Er wurde durch das Oberhaupt der Kopten in Deutschland,
Bischof Anba Damian, vertreten. Die mit 12.500 Euro dotierte Auszeichnung wird dem
koptischen Papst-Patriarch für seine Verdienste als Brückenbauer zwischen den christlichen
Konfessionen sowie zwischen Christen und Muslimen in Ägypten verliehen. Der ehemalige
Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber, erinnerte
als Laudator an die andauernden Konflikte zwischen Muslimen und Christen in Ägypten.
Es sei an der Zeit, „unzweideutig für die Religionsfreiheit einzutreten“, erklärte
Huber. Der Augsburger Friedenspreis sei „ein Signal für ungeteilte und ungeschmälerte
Religionsfreiheit“. Das Preisgeld will der Patriarch einem Kinderkrankenhaus in Kairo
spenden, das junge christliche und muslimische Krebspatienten behandelt. Der Preis
wurde 1985 anlässlich der 2.000-Jahr-Feier der Stadt erstmals „für besondere Leistungen
zur Förderung interkonfessioneller Gemeinsamkeiten“ vergeben.