2011-10-30 15:52:18

Pakistan: Offener Brief gegen Blasphemiegesetz


Die Regierungspartei PPP hat in einem offenen Brief auf die Unzulänglichkeiten des Blasphemiegesetzes hingewiesen. Anders als heute, habe es vor der Einführung des Gesetzes 1985 keine Morde im Namen der Gotteslästerung gegeben, heißt es in dem Schreiben an die politischen und gerichtlichen Autoritäten Pakistans. „Alle Bürger, die die Nation lieben, auch Muslime“, seien besorgt über die derzeitige Lage. Quellen der vatikanischen Missionsnachrichtenagentur fides stufen den Brief der mächtigsten Partei Pakistans als wichtig und mutig ein, bezweifeln aber, dass er zu Änderungen an der richterlichen Praxis des Landes führt; die Gerichte stünden unter massivem Einfluss radikaler Islamisten. Am 10. November soll das Höchstgericht in Lahore über einen Antrag auf Freilassung der Christin Asia Bibi befinden. Die Frau ist aufgrund des Blasphemiegesetzes zum Tod verurteilt. Ihr Fall gilt als herausragendes Beispiel dafür, dass radikale Muslime das Gesetz gezielt zur Unterdrückung religiöser Minderheiten benutzen.

(rv 30.10.2011 gs)








All the contents on this site are copyrighted ©.