Die Pharisäer waren
fromme und gewissenhafte Leute; sie hielten sich an die Vorschriften des Gesetzes.
Jesus aber wirft ihnen Heuchelei vor; sie spielten ihre Rolle, und es war ihnen vielleicht
kaum bewusst, wie selbstgerecht, lieblos und im Grunde unwahr ihr Leben tatsächlich
war. Nun gab es unter ihnen aber auch Männer, die es ernst und ehrlich meinten. Die
Vorwürfe Jesu gelten nicht nur den Pharisäern seiner Zeit; für alle Zeiten wird hier
auch den Jüngern Jesu der Spiegel einer falschen Frömmigkeit vorgehalten. (rv/schott)
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Sie hier das Sonntagsevangelium
Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
In
jener Zeit wandte sich Jesus an das Volk und an seine Jünger und sprach: Die Schriftgelehrten
und die Pharisäer haben sich auf den Stuhl des Mose gesetzt. Tut und befolgt also
alles, was sie euch sagen, aber richtet euch nicht nach dem, was sie tun; denn sie
reden nur, tun selbst aber nicht, was sie sagen. Sie schnüren schwere Lasten zusammen
und legen sie den Menschen auf die Schultern, wollen selber aber keinen Finger rühren,
um die Lasten zu tragen. 5Alles, was sie tun, tun sie nur, damit die Menschen es
sehen: Sie machen ihre Gebetsriemen breit und die Quasten an ihren Gewändern lang, bei
jedem Festmahl möchten sie den Ehrenplatz und in der Synagoge die vordersten Sitze
haben, und auf den Straßen und Plätzen lassen sie sich grüßen und von den Leuten
Rabbi - Meister - nennen. Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn nur
einer ist euer Meister, ihr alle aber seid Brüder. Auch sollt ihr niemand auf Erden
euren Vater nennen; denn nur einer ist euer Vater, der im Himmel. Auch sollt ihr
euch nicht Lehrer nennen lassen; denn nur einer ist euer Lehrer, Christus. Der
Größte von euch soll euer Diener sein. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt,
und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.