Benedikt XVI.: „Afrika soll sich gegen Hexerei einsetzen“
Kirche, Gesellschaft
und Politik sollen in Afrika gemeinsam gegen das Phänomen der Hexerei vorgehen. Das
sagte der Papst an diesem Samstagmittag den Bischöfen Angolas und Sao Tome bei einem
Treffen im Vatikan. Die afrikanischen Bischöfe nahmen an ihrem Ad Limina-Besuch teil.
Besonders Kinder und ältere Menschen seien Opfer von „Opferritualen“. Dies sei nicht
hinnehmbar, so der Papst.
„Das Herz der Getauften in Afrika ist manchmal
zwischen Christentum und den traditionellen afrikanischen Religionen gespalten. Oft
ist es dann so, dass bei existenziellen Problemen Menschen auf eine unchristliche
Praxis zurückgreifen. Resultate solcher Handlungen sind dann die Vertreibung oder
gar Tötung von Kindern und älteren Menschen, die der Hexerei bezichtigt werden.“
Das
Leben sei und bleibe immer unantastbar, fügte der Papst an. Er bedankte sich bei den
angolanischen Bischöfen für deren Einsatz für Opfer der Hexerei-Bezichtigung. Benedikt
XVI. fügte hinzu, dass der Tribalismus in vielen afrikanischen Regionen zur Verfälschung
des christlichen Familienverständnisses geführt habe.
„Die ethnische Zugehörigkeit
ist noch ein Überbleibsel, das sich in den Gemeinschaften bemerkbar macht, die sich
verschließen und Menschen von anderen Ethnien oder Nationen nicht akzeptieren. Das
Evangelium ist aber eine Botschaft, die allen offen steht und heutzutage der Motor
des Fortschritts für Afrika ist.“
Benedikt erinnerte in seiner Ansprache
auch an seinem baldigen Besuch in Benin. Der Papst unternimmt vom 18. bis 20. November
eine Pastoralreise in den westafrikanischen Staat. Bei seinem zweiten Afrikabesuch
wird er das Schlussdokument der Afrikasynode vom Oktober 2009 veröffentlichen. Zudem
feiert er mit den Gläubigen den Beginn der katholischen Mission in dem westafrikanischen
Land vor 150 Jahren.