In Rom hat am vergangenen Mittwoch eine weitere Diskussionsrunde des „Vorhofs der
Völker“ stattgefunden. Bei der Initiative des Päpstlichen Kulturrates steht der Dialog
mit dem Atheismus im Zentrum. Neben Kardinal Gianfranco Ravasi, dem Präsidenten des
Päpstlichen Kulturrates, nahmen daran die zum Weltfriedenstreffen in Assisi geladenen
Nichtglaubenden teil. Das berichtet am Donnerstag die Vatikanzeitung „Osservatore
Romano“. Der frühere Vorsitzende der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ), Walter
Baier, die aus Bulgarien stammende Psychoanalytikerin Julia Kristeva sowie die Philosophen
Anthony Grayling aus Großbritannien, Guillermo Hurtado aus Mexiko und Remo Bodei aus
Italien vertraten demnach die atheistische Seite. Während der Veranstaltung mit
dem Titel „Gläubige und Nichtglaubende im Hinblick auf die Herausforderungen der Moderne“
wurde das Buch „Der Vorhof der Völker“ mit Essays von Ravasi, Kristeva und weiteren
Autoren vorgestellt. Im Frühjahr 2011 nahm der „Vorhof der Völker“ mit einem Festakt
am Sitz der UNESCO in Paris seine Arbeit auf. Mitte Oktober fand eine zweitägige Dialogrunde
in der rumänischen Hauptstadt Bukarest statt. Der beim Päpstlichen Kulturrat angesiedelte
und nach dem Bereich für die Nichtjuden im antiken Jerusalemer Tempel benannte „Vorhof
der Völker“ geht auf eine Idee von Papst Benedikt XVI. zurück. Dieser hatte sich in
seiner Ansprache während des Weihnachtsempfangs für die Römische Kurie 2009 für einen
vertieften Dialog mit dem Atheismus ausgesprochen. (or/kna 27.10.2011 pr)