2011-10-26 10:57:46

Friedenstreffen von Assisi: Mehr Muslime als bisher mit dabei


Zum Internationalen Friedenstreffen in Assisi kommen am Donnerstag mehr als 300 Religionsvertreter aus aller Welt zusammen. An der Initiative von Papst Benedikt XVI. beteiligen sich gut Dutzend nichtchristliche Glaubensgemeinschaften sowie 31 Kirchen. Sie wollen zum globalen Einsatz für Frieden aufrufen und Gewalt im Namen der Religion verurteilen. Die Zusammenkunft erinnert an das erste Friedenstreffen der Weltreligionen vor genau 25 Jahren. Es fand am 27. Oktober 1986 auf Einladung von Papst Johannes Paul II. statt. Die aktuelle Begegnung steht unter dem Leitwort „Pilger der Wahrheit, Pilger des Friedens“. Offiziell spricht der Vatikan von einem „Tag der Reflexion, des Dialogs und des Gebets für den Frieden und die Gerechtigkeit in der Welt“. Ein gemeinsames Gebet oder religiöse Gesten sind nicht vorgesehen; das Treffen will sich klar von einer Vermischung der Religionen abgrenzen.
Programm
Die Delegationen reisen am Donnerstagmorgen gemeinsam mit einem Sonderzug vom Vatikan nach Assisi, los geht es um 8.00 Uhr, die Ankunft ist für 9.45 Uhr vorgesehen. An der Basilika Santa Maria degli Angeli unterhalb der Stadt gedenken sie morgens in einem Festakt des ersten Friedenstreffens von 25 Jahren. Nachmittags ist ab 13.45 Uhr eine Zeit der Stille geplant, in der die Teilnehmer jeweils für sich beten oder meditieren. Anschließend, gegen 16.30 Uhr, ziehen sie in einer Prozession zur Basilika San Francesco in der höher gelegenen mittelalterlichen Stadt. Der 84-jährige Papst und andere Gäste legen den Weg allerdings im Bus zurück. Auf dem Vorplatz der Kirche wollen die Delegierten ein Bekenntnis zum Frieden ablegen. Um 19.00 Uhr geht es mit dem Zug zurück nach Rom.
Zahlreiche Muslime und Nicht-Glaubende
Das erste Internationale Friedenstreffen von Assisi fand auf Initiative von Papst Johannes Paul II. im Jahr 1986 wenige Jahre vor Fall des Eisernen Vorhangs statt. Die anschließenden Treffen im Jahr 1993 und im Jahr 2002 standen unter dem Eindruck des Balkankrieges und der Terroranschläge in New York vom September 2001. Eine Besonderheit des diesjährigen Treffens im Vergleich zu den vorhergehenden: Mehr muslimische Glaubensvertreter sind mit dabei und zum ersten Mal Nicht-Glaubende, darunter Julia Kristeva, Remo Bodei, Guillermo Hurtado und Walter Baier.
Als höchster Vertreter der christlichen Orthodoxie wird zum Internationalen Friedenstreffen von Assisi 2011 Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel erwartet. Auch die meisten anderen Ostkirchen sind vertreten. Von den Kirchen des Westens nehmen Anglikanerprimas Rowan Williams, der Generalsekretär des Weltkirchenrats Olav Fykse Tveit sowie der Präsident des Lutherischen Weltbunds, Bischof Munib Younan, teil. Für das Judentum haben sich Rabbiner David Rosen und Roms Oberrabbiner Riccardo Di Segni angekündigt.
(rv/kna 26.10.2011 pr)








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