2011-10-25 12:42:07

Papst: „Flüchtlinge brauchen unser Verständnis“


RealAudioMP3 Die internationale Staatengemeinschaft muss besser mit Flüchtlingen umgehen. Das fordert der Papst in der Botschaft zum Weltflüchtlingstag 2012. Die Botschaft wurde an diesem Dienstag im Vatikan vorgestellt. Die katholische Kirche begeht den Welttag des Migranten jeweils am 15. Januar. Für den kommenden bereits 98. „Welttag des Migranten und Flüchtlings“ hat Benedikt XVI. das Thema „Migrationen und Neuevangelisierung“ gewählt.

Wörtlich heißt es in der Botschaft: „Die Flüchtlinge, die um Asyl bitten und vor Verfolgung, Gewalt und lebensbedrohlichen Situationen geflohen sind, brauchen unser Verständnis und unsere Aufnahmebereitschaft.“ Hierbei müsse gerade die Weltkirche zu einer verstärkten Verkündigung der christlichen Botschaft unter Flüchtlingen und Migranten zurückkehren. Denn das gegenwärtige Migrationsphänomen sei eine besonders günstige Gelegenheit, um das Evangelium auch auf neuen Wegen zu vermitteln, schreibt der Papst. Die nationalen Regierungen und die Staatengemeinschaft müssten für eine gegenseitige Aufnahme von Flüchtlingen Sorge tragen, Ängste überwinden und Diskriminierungen vermeiden, heißt es in dem Dokument weiter. Es gelte, die Menschenwürde und die Rechte von Flüchtlingen zu gewährleisten und etwa durch geeignete Aufnahmestrukturen und Umsiedlungspläne konkrete Hilfe zu bieten.

Christliche Botschaft in neuen Sprachen
Der Papst fordert die Ortskirchen auf, christlichen Migranten zu helfen, an ihrem Glauben auch in einer fremden Kultur festzuhalten. Dies gelte insbesondere für Menschen, die in christlich geprägten Völkern aufgewachsen seien und in Länder auswanderten, in denen Christen eine Minderheit bildeten oder die Glaubenstradition „zu einem kulturellen Faktor reduziert wurde“. Zudem solle die christliche Botschaft auch jenen Migranten verkündet werden, die bislang noch nicht mit ihr in Kontakt gekommen seien. Für diese Aufgaben müssten „neue Sprachen und Methoden“ gefunden werden.

Der Papst äußert sich zugleich besorgt über eine wachsende Verdrängung des christlichen Glaubens aus dem öffentlichen Leben. In der heutigen Gesellschaft breiteten sich Zweifel, Skepsis und Gleichgültigkeit aus, die „jegliche gesellschaftliche und symbolische Sichtbarkeit des christlichen Glaubens auslöschen möchten“. Dies erschwere zusammen mit dem Aufkommen sektiererischer Bewegungen und einer „deutlichen Tendenz zur Zersplitterung“ die Bildung einer „einzigen Menschheitsfamilie“, hob Benedikt XVI. hervor.

(rv/kna 25.10.2011 mg)







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