2011-10-22 14:57:34

Ägypten/Österreich/Schweiz: Aufklärung von innen oder außen?


Papst Shenouda III. hat die Bitte von Angehörigen, die jüngsten Morde an koptischen Christen aufzuklären zu lassen, zurückgewiesen. Mehrere Familien, die Angehörige bei den Ausschreitungen vom 9. Oktober in Kairo verloren haben, hatten um eine international geführte Aufklärung gebeten. Eine solche Untersuchung könnte zum jetzigen Zeitpunkt negative Auswirkungen auf die „nationale Einheit“ haben, „die wir alle verteidigen“, sagte dazu Shenouda III.. Die Kirche werde die betroffenen Familien in allen rechtlichen Schritten unterstützen, fügte das Oberhaupt der koptischen Kirche im Land an. Der oberste Militärrat habe Zeugen der Gewalt eingeladen, existierende Videoaufnahmen abzugeben, damit eine „objektive und unparteiische Untersuchung“ in die Wege geleitet werden könne.

Forderung nach Gerechtigkeit
Die außerhalb von Ägypten lebenden koptischen Gemeinden fordern unterdessen Gerechtigkeit und schnelle Aufklärung der Vorfälle von Kairo: In Wien fand am Freitag eine Solidaritätsdemonstration für die Kopten in Ägypten statt. Die Demonstranten – flankiert vom Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, und dem koptisch-orthodoxen Bischof Anba Gabriel – forderten eine lückenlose Aufklärung der Gewalt. In Genf gingen am Freitag rund 300 Kopten vor dem Sitz der Vereinten Nationen auf die Straße. Sie kritisierten das Militär und die Medien in Ägypten und forderten, dass ein internationales Gremium das Massaker von Kairo aufklärt. Bei den Ausschreitungen vor dem Fernsehgebäude Maspiro waren in der ägyptischen Hauptstadt fast 30 Kopten ermordet worden. Die koptischen Demonstranten übergaben der UNO-Menschenrechtsabteilung in Genf einen Brief, in dem sie ihre Forderungen formulieren.

(adnkronos/kap/kipa 22.10.2011 pr)








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