In Birma haben Soldaten zwei Kirchen verwüstet und mehrere Christen misshandelt. Armeeangehörige
randalierten in einer katholischen sowie einer baptistischen Kirche in der Gemeinde
Waimaw im Norden des Landes. Das berichtet der vatikanische Pressedienst Fides am
Freitag unter Berufung auf örtliche Quellen. Zuvor hätten sie ein Lager auf dem Gelände
der katholischen Kirche aufgeschlagen. Ein Gemeindemitglied, das versucht habe, den
Befehlshaber zur Rede zu stellen, sei schwer misshandelt und zusammen mit vier weiteren
Katholiken zwei Tage lang inhaftiert worden. Der Vorfall ereignete sich laut Fides
bereits am Sonntag. Die überwiegend christlichen Bewohner des Dorfes seien vertrieben
und teils misshandelt, eine 19-Jährige von den Soldaten vergewaltigt worden. Die Betroffenen
gehören demnach der ethnischen Minderheit der Kachin an. Das rund eine Million Menschen
zählende Volk ist laut Fides mehrheitlich christlich. In der Region kommt es immer
wieder zu Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Splittergruppen der Unabhängigkeitsbewegung
KIO, die die Oberhoheit der Zentralregierung in Rangun nicht anerkennen.