Österreich: „Neue Frische“ im katholisch-orthodoxen Dialog
Die Zukunft der Ökumene
liegt auch in den Händen der jungen Theologen. Das hat sich wohl die Stiftung „Pro
Oriente“ gedacht, als sie eine Kommission junger katholischer und orthodoxer Theologen
ins Leben rief. Mit dieser Arbeitsgruppe will „Pro Oriente“ den Dialog der beiden
Kirchen fördern. Das betonte „Pro Oriente“-Präsident Hans Marte zum Abschluss des
Gründungstreffens der Kommission in Wien vor Journalisten. Vor allem gehe es darum,
dem Thema Ökumene, für das es derzeit wenig Enthusiasmus gebe, „neue Frische“ zu verleihen.
Er freue sich, dass damit ein Anliegen von Kardinal Christoph Schönborn verwirklicht
werden könne, so Marte.
Zentrales Thema der jungen Theologen – die alle im
deutschsprachigen Raum tätig sind – wird die Rezeption des bisherigen katholisch-orthodoxen
Dialogs in verschiedenen Ländern sein. Die Kommission ist paritätisch zusammengesetzt
und besteht aus je acht katholischen und orthodoxen Mitgliedern.
Moderatoren
der Kommission sind für eine einjährige Amtszeit der katholische Militärseelsorger
Stefan Gugerel aus Linz und der rumänisch-orthodoxe Universitätsassistent Ioan Moga,
der in Wien lebt. Aufgabe der Moderatoren ist die inhaltliche Vorbereitung des nächsten
Treffens in Absprache mit „Pro Oriente“ und die Wahrnehmung der Sprecherrolle nach
innen und außen.
Bei der Begegnung mit Journalisten verwiesen die jungen Theologen
u. a. darauf, dass das Thema Ökumene in der Öffentlichkeit eher unattraktiv geworden
sei, nicht zuletzt durch die eingespielte „Höflichkeits-Ökumene“, während der interreligiöse
Dialog als das Thema des 21. Jahrhunderts betrachtet werde. Umso notwendiger sei es,
dem Thema Ökumene durch die theologische Arbeit einer neuen Generation einen „Anschub“
zu geben. Das sei im übrigen auch für das Zusammenleben im größeren Europa und im
Mittelmeerraum von großer Bedeutung.