Kardinal Schönborn: Staikos war „Säule der Ökumene in Österreich“
Als einer der größten
Förderer der Ökumene hat Kardinal Christoph Schönborn Metropolit Michael Staikos
gewürdigt. Der höchste Repräsentant der orthodoxen Kirche in Österreich war nach schwerer
Krankheit am Dienstagnachmittag in Wien verstorben. Er empfinde „tiefe Trauer“ ,
sagte der Wiener Erzbischof kurz nach Staikos Tod im Gespräch mit Kathpress. Zugleich
sei er dankbar dafür, mit Metropolit Staikos in Österreich ein „großes Vorbild christlicher
Verbundenheit“ gehabt zu haben. Kardinal Schönborn:
„Für mich persönlich
und ich denke für viele, viele Menschen in Österreich und weit darüber hinaus ist
der Tod von Metropolit Michael Staikos ein sehr schmerzliche rund trauriger Anlass.
Ich und wir verlieren einen wirklichen Freund, einen Bruder, eine der ganz großen
Säulen der Ökumene in Österreich und weit darüber hinaus.“ Unter Staikos Führung
wurde die orthodoxe Kirche in Österreich zu einer wichtigen gesellschaftlichen und
kirchlichen Größe. Unter seinem Vorsitz war im Oktober 2010 die Orthodoxe Bischofskonferenz
Österreichs überhaupt erst begründet worden. Metropolit Staikos sei ein öffentlich
sichtbares Zeichen dafür gewesen, dass die orthodoxen Christen einen wichtigen und
immer größer werdenden Teil der Bevölkerung in Österreich darstellen, so Kardinal
Schönborn weiter. In Österreich leben mittlerweile bis zu 500.000 orthodoxe Christen.
Weiter ging der Wiener Erzbischof auf die tiefe Freundschaft des Metropoliten mit
Kardinal Franz König ein. Der ehemalige Erzbischof von Wien (1956-1985) verstarb im
Jahr 2004.
„Metropolit Michael war mit Kardinal König ganz tief verbunden.
Ich glaube ich sage nichts Falsches, wenn ich sage, dass er ein geistlicher Sohn von
Kardinal König war, er hatte eine tiefe Verehrung und Liebe zu ihm. Und diese Verbundenheit
hat sich auch wiedergespiegelt in seiner großen und tragenden Offenheit für die Ökumene,
für die katholische Kirche, für das Miteinander der Christen in unserem Land, speziell
der orthodoxen Kirche mit der katholischen Kirche.“
Er hoffe, dass diese
Haltung des Metropoliten „als sein großes Erbe in Österreich weitergetragen“ werde,
so Kardinal Schönborn weiter.
Nachfolge noch unklarIn Istanbul
tritt in diesen Stunden das höchste Entscheidungsgremium der ökumenischen Patriarchats,
der Heilige Synod, zusammen - unter anderem, um zum Tod des österreichischen Metropoliten
Stellung zu nehmen. Nach Angaben des ökumenischen Patriarchats will sich am Nachmittag
der ökumenische Patriarch Bartholomaios I. persönlich zum Tod von Metropolit Staikos
äußern. Bereits geregelt sei, dass nach dem Tod von Staikos bis zu einer Wahl eines
Nachfolgers der Metropolit von Rhodos, Kyrillos Kogerakis, die Metropolie von Austria
interimistisch verwalten werde, gab das Patriarchat an. Die Bestellung eines Nachfolgers
von Metropolit Staikos obliegt dem Heiligen Synod. Wann diese Entscheidung fallen
soll, ist derzeit nicht bekannt. (kap 19.10.2011 pr)