2011-10-18 13:50:13

Israel: „Das Abkommen war nötig“


Gilad Shalit ist wieder in Israel: Der 25-jährige Soldat, der die letzten fünf Jahre in der Gefangenschaft der Hamas verbrachte, kam durch ein Abkommen Israels mit der Hamas frei. Im Gegenzug amnestiert Israel mehrere hundert palästinensische Häftlinge; ein erster Konvoi mit einigen von ihnen an Bord wurde an diesem Dienstag von Zehntausenden von Menschen im Gazastreifen begeistert willkommen geheißen. „Ein notwendiges Abkommen“ nennt Pierbattista Pizzaballa die Abmachung zwischen Israel und der Hamas. Der Kustos des Heiligen Landes, ein Franziskaner, erklärte jetzt in einem Interview, er kenne zwar die Polemik gegen das Abkommen. „Aber die Politik muss nun einmal Kompromisse eingehen, das war aus meiner Sicht nach so langer vertaner Zeit nötig, um die Blockade der Lage aufzubrechen, neues Vertrauen aufzubauen und einen Gesprächsfaden zu knüpfen.“ Er hoffe, so Pizzaballa, dass damit auch Friedensgespräche zwischen Israel und Palästinensern endlich wieder näherrückten.

Die katholische deutsche Friedensbewegung pax christi nennt den Gefangenenaustausch in Nahost einen „Paukenschlag“ und ein „freudiges Ereignis“. Israel danke mit dieser Geste Ägypten für dessen Verhandlungsbemühungen. Er helfe Ägypten, weil es „in diesem verhakten Verhandlungspunkt einen Durchbruch erzielen konnte und dafür international Anerkennung bekommt“. Pax christi vergleicht den Gefangenenaustausch mit dem zwischen Israel und der Hamas 2008 vereinbarten sechsmonatigen Waffenstillstand. Der Schritt zeige, „dass ein kategorisches Nein gegenüber Gesprächen mit der Hamas nicht dem Frieden dient“. Wolle man die Situation der 1,6 Millionen Menschen im Gazastreifen verbessern, müsse die See-, Luft- und Landblockade Gazas beendet werden.

(rv/domradio 18.10.2011 sk)








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