Benedikt XVI.: Rat für Neuevangelisierung „kostbares Instrument“
Als eine Art „Seismograph“
für die Moderne hat der Papst den Päpstlichen Rat für Neuevangelisierung beschrieben.
Benedikt XVI. äußerte sich am Samstagabend vor Teilnehmern der internationalen Konferenz
über Neuevangelisierung in den Ländern des Westens. Das Treffen fand als eines der
ersten seiner Art am Samstag und Sonntag im Vatikan statt, eingeladen dazu hatte der
Rat für Neuevangelisierung. Ranghohe Vertreter von 33 nationalen Bischofskonferenzen,
aus dem Vatikan und von 115 geistlichen Gemeinschaften und Orden hörten dem Papst
in der vatikanischen Audienzhalle zu, als er ihnen Gedanken zum Auftrag und Wesen
der neuen Kurienbehörde zur Neuevangelisierung mit auf dem Weg gab. Benedikt XVI.
hatte diese im September 2010 selbst neu eingerichtet.
„Der Päpstliche Rat
zur Förderung der Neuevangelisierung ist ein kostbares Instrument, um die großen Fragen
zu identifizieren, die verschiedene Bereiche der Gesellschaft und der modernen Kultur
umtreiben. Der Rat soll der Kirche bei ihrer Mission vor allem in Ländern antiker
christlicher Tradition helfen, die gegenüber dem Wort Gottes gleichgültig oder gar
feindlich eingestellt geworden sind.“
Der moderne Mensch sei „häufig verwirrt“
und nicht dazu in der Lage, Antworten auf viele Fragen zu finden, die sich ihm zum
Sinn seines Daseins stellten, so der Papst. Auch das „flüchtige Glück“ könne dieses
tiefe Bedürfnis nach Sinn nicht stillen. Umso dringender brauche es heute Vermittler,
die sich für die Verkündigung des Glaubens einsetzten, unterstrich Benedikt XVI. an
seine geistlichen Zuhörer gerichtet:
„Wenn ich euch und euren großen Einsatz
sehe, mit dem jeder von euch seine Mission erfüllt, bin ich überzeugt davon, dass
es immer mehr Evangelisatoren geben wird, die eine echte Veränderung einleiten werden,
die die Welt heute braucht. Nur durch Männer und Frauen, die von Gottes Präsenz erfüllt
sind, wird Gottes Wort weiter in der Welt Früchte tragen. Evangelisatoren zu sein
ist kein Privileg, sondern ein Einsatz, der vom Glauben her kommt.“
Auch
wenn Neuevangelisierung keine leichte Aufgabe sei - die christliche Botschaft habe
das Potential, auch in der heutigen Gesellschaft die gleiche Faszination entfalten
wie zu Zeiten der Apostel, zeigte sich der Papst überzeugt. Die Überzeugungskraft
des Evangeliums hänge letztlich nicht vom menschlichen Handeln ab, sondern verdanke
sich dem Wirken Gottes, sagte Benedikt XVI.. Vor der Ansprache des Papstes fand
in der Synodenhalle ein Konzert mit dem italienischen Tenor Andrea Bocelli statt.
Nach der Begegnung mit dem Papst hatte die Diözese Rom die Teilnehmer des Kongresses
zum gemeinsamen Gebet in mehrere Kirchen der historischen Innenstadt eingeladen. (rv
15.10.2011 pr)