2011-10-14 13:30:42

Vatikan-Banker: „Krise ist Folge des Geburtenrückgangs"


RealAudioMP3 Auf der ganzen Welt protestieren derzeit Menschen gegen die Macht der Banken und Börsen, beispielsweise vor der New Yorker Wall Street. Der vatikanische Chefbanker, Ettore Gotti Tedeschi, meint, es war der demographische Wandel des Westens, der zur aktuellen Wirtschaftskrise führte. Gott Tedeschi leitet das vatikanische Geldinstitut IOR und sprach am Donnerstagabend bei einer Konferenz in Rom über Papst Benedikts Sozialenzyklika „Caritas in veritate“ und die Weltwirtschaftskrise. Im Gespräch mit Radio Vatikan sagte er:

„Ohne Zweifel spielt auch ein moralischer Zerfall eine tragende Rolle bei der gegenwärtigen Krise. Der Papst führt in seiner Enzyklika den wirtschaftlichen Rückgang darauf zurück, dass die Würde des Menschen beseitigt wird. In der Tat besagt der Nihilismus, dass der Mensch nichts weiter als ein intelligentes Tier sei, das sich einzig an materiellen Dingen erfreuen könne. Solche Ansichten führen zur Auflösung der eigenen Würde. Denn der Mensch besteht nicht nur aus seinem Körper.“

Die Menschen im Westen hätten in den vergangenen Jahrzehnten ihren Konsum erhöht, während die Gesellschaft immer älter wurde, weil es immer weniger Geburten gab. Das führte zu höheren Lebenskosten. Die Staaten haben infolgedessen immer mehr Schulden angehäuft.

„Der Mensch hört ungern moralische Anweisungen. Ein relativistischer Mensch antwortet automatisch: Welche Moral? Wer entscheidet das? Und das hat unweigerlich dazu geführt, dass er nicht mehr zwischen Gut und Böse unterscheiden möchte.“

Auf die Frage, wie man „aus christlicher Sicht“ aus der Krise herauskommen könnte, antwortet Gott Tedeschi schlicht: „Durch Sparmaßnahmen!“.

(rv 14.10.2011 mg)








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