Besucht Papst Benedikt
XVI. nächstes Jahr Lateinamerika? Eine offizielle Einladung der Kirche dazu hat er
gerade eben erhalten. Ausgesprochen wurde sie vom lateinamerikanischen Bischofsrat
CELAM. Dessen Vizepräsident ist Erzbischof Jesus Ruben Salazar Gomez. Er sagte uns:
„Der Papst kümmert sich sehr um die Kirche in Lateinamerika. Wir haben
unsere Hoffnung zum Ausdruck gebracht, er möge uns bald besuchen kommen. Deshalb haben
wir ihn gefragt, ob er bereits vor dem Weltjugendtag 2013 in Brasilien unseren Kontinent
besucht. Ich glaube und hoffe, dass der Heilige Vater nächstes Jahr nach Lateinamerika
kommt.“
Diese Woche traf der bischöfliche Rat den Papst und verschiedene
Kurienverantwortliche im Vatikan. Es ging um einen Austausch und eine Erörterung der
Zusammenarbeit, denn die CELAM stellte sich bei dem Besuch mit ihrem neuen Präsidium
vor. Eines der angesprochenen Probleme: In vielen Ländern Südamerikas stehen Christen
unter Druck. Auch Bischöfe müssen immer wieder mit Drohungen rechnen, so Bischof Salazar
Gomez.
„Es gibt kriminelle Gruppen, aber auch Politiker, die keine Kritik
ertragen. Die katholische Kirche setzt sich aber für Menschen ein, besonders für die
Benachteiligten. Oft sind wir die einzigen, die auf ihre Nöte hinweisen.“
Gerade
in Kolumbien, wo Bischof Salazar Gomez lebt, sei die Lage besonders prekär.
„Die
Wahrung des Friedens ist die erste Aufgabe, die die Kirche wahrnehmen muss. Bei uns
in Kolumbien geschieht das, in dem wir uns ganz klar gegen den Drogenhandel einsetzen
und Projekte unterstützen, die in diese Richtung gehen.“
Beim Vatikan ist
der kanadische Kardinal Marc Ouellet für Lateinamerika zuständig. Seit 2010 ist Ouellet
Präsident der Päpstlichen Kommission für Lateinamerika. Benedikt XVI. war erst einmal
in Lateinamerika: Im April 2007 hatte er Sao Paulo und das brasilianische Marienheiligtum
Aparecida besucht. Anlass war die Eröffnung der Vollversammlung der lateinamerikanischen
Bischöfe.